Nach dem vorläufigen Zeitplan der Stadt beginnt die Sanierung in etwa 15 Monaten. Ein Verkehrsgutachten ist in Auftrag gegeben, eine Bürgerbeteiligung für den 17. Juni geplant. Grundlage der ersten Entwürfe ist das Konzept „Plätze und Wege“.

Fellbach - Ungeachtet der intensiven Diskussionen der vergangenen Wochen und der mit heftigem Gegenwind quittierten Anregung der CDU-Fraktion, aus finanziellen Gründen die Sanierung wegen Corona doch zu verschieben, legt die Fellbacher Stadtverwaltung jetzt einen ersten Zeitplan vor. Der Ausbau der nördlichen Bahnhofstraße könnte demnach in etwa 15 Monaten beginnen: „Der eigentliche Baustart ist für Herbst 2021 vorgesehen“, teilt das Pressereferat mit.

 

Am Mittwoch, 17. Juni, ist die Bürgerbeteiligung zur Bahnhofstraße geplant

Diesen konkreteren Ablauf für die geplante Verbesserung der Situation in der Bahnhofstraße haben die Fachleute im Rathaus in den vergangenen Monaten erarbeitet. So wurde ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben. Außerdem gab es Präsentationsrunden, in denen die grobe Planung den Stadträten sowie den Vertretern der in der Bahnhofstraße angesiedelten Unternehmen vorgestellt wurde. Interessierte Fellbacherinnen und Fellbacher sollten den für sie wichtigen Termin am besten schon im Kalender eintragen: Am Mittwoch, 17. Juni, ist die Bürgerbeteiligung zur Bahnhofstraße geplant.

Passgenau soll der Zeitrahmen allerdings noch nicht sein. „Es gibt keinen Automatismus“, stellte Beatrice Soltys in den Gesprächen mit Gewerbetreibenden und Stadträten fest. Die Baubürgermeisterin verwies zudem auf das Förderprogramm zum Projekt, das ein zweistufiges Verfahren vorsieht. „Sollte sich unser finanzieller Rahmen ändern, können wir entsprechend reagieren“, erläuterte sie.

In einer Verkehrsuntersuchung wurde die 700 Meter lange nördliche Bahnhofstraße in verschiedene Abschnitte untergliedert

Verzögerungen hält man im Rathaus offenkundig nicht für ratsam. „Grundsätzlich“ plädiert die Bauverwaltung dafür, die Maßnahme jetzt anzugehen inklusive aller notwendigen Vorarbeiten und Beteiligungen. Im städtischen Haushalt seien daher auch die notwendigen Finanzmittel eingestellt. „Wir müssen hier aus mehreren Gründen beginnen“, sagt Soltys.

Da geht es etwa um die mehr als hundert Jahre alten Rohre der Stadtwerke, die möglichst zeitnah ausgetauscht werden sollten. Soltys: „Außerdem ermöglicht eine neue Straßengestaltung eine bessere Leitung der verschiedenen Verkehrsströme und trägt so zur Sicherheit der Fußgänger, Radfahrer und auch der Autofahrer bei.“ Noch in diesem Jahr sollen die Entwürfe konkretisiert, anschließend mit allen Beteiligten besprochen und die Bauabschnitte festgelegt werden.

In einer Verkehrsuntersuchung wurde die 700 Meter lange nördliche Bahnhofstraße in verschiedene Abschnitte untergliedert. „Wir können nicht auf der ganzen Länge starten, sondern müssen sinnvolle Einheiten bilden“, erläutert Baudezernentin Soltys. Der erste Bauabschnitt wird voraussichtlich den Bereich Pauluskirche und Einmündung der Eberhardstraße umfassen.

Grundlage der ersten groben Entwürfe ist das Konzept der „Plätze und Wege“. Erst nach den Gesprächen mit den Anwohnern, den Einzelhändlern und allen Interessierten werden die Pläne konkretisiert. „Derzeit sind sie nach den reinen Funktionalitäten ausgerichtet“, skizziert Soltys das Vorgehen. Dies heißt, dass zwar die Breiten der Straße und der künftigen Gehwege, die Baumachsen, die angedachten Plätze und weitere Fixpunkte eingezeichnet sind, die wirkliche Gestaltung aber noch ausgearbeitet wird.

Die Bürgerbeteiligung Mitte Juni wird – coronabedingt – in mehreren Veranstaltungen erfolgen. Um die Hygiene- und Abstandsregeln einhalten zu können, wird die Stadt an einem Abend mehrere kleinere Gruppen informieren. Die Einladungen sowie die genauen Modalitäten werden in den kommenden Tagen verschickt beziehungsweise bekannt gegeben.