Auf den Straßen in Stuttgart wird noch viel gebaggert und asphaltiert: Bis zum Schulanfang und dem Ende der Sommerferien sollen dann fast alle wichtigen Baustellen wieder abgebaut sein.

Stuttgart - Kurz vor dem Ende der Sommerferien hat auf vielen Straßenbaustellen die heiße Endphase begonnen. „Wir schaffen fast alles bis zum Schulbeginn“, betont Jochen Hutt, Leiter der Abteilung Straßen und Verkehr des Tiefbauamtes. Ein Teil der 16 städtischen Sanierungsvorhaben im Straßennetz – etwa die B-14-Baustelle zwischen Fangelsbach- und Kolbstraße – ist bereits in den ersten drei Ferienwochen erledigt worden.

 

Bei der größten städtischen Straßenbaustelle an der Heilbronner Straße sollen am Freitag alle zwischen Wolfram- und Türlenstraße erneuerten Fahrspuren wieder für den Verkehr frei gegeben werden. „Dort gibt es auch eine neue Ampelschaltung, die dem größeren Verkehrsaufkommen über die Wolframstraße Rechnung trägt“, erläutert Hutt. Das Rechts- und Linksabbiegen von der Heilbronner Straße in die Türlen-straße sei bis Anfang Oktober allerdings noch nicht möglich.

Für Fußgänger und Radfahrer dauert es noch ein bisschen

Auch Fußgänger und Radfahrer müssen in diesem Bereich noch etwas länger auf normale Verkehrsverhältnisse warten. „Die Anlage von Baumbeeten sowie die Fertigstellung der Geh- und Radwege dauert noch bis Ende 2015“, räumt Jochen Hutt ein.

Gute Nachrichten hat die Stadt für Pendler aus Richtung Reutlingen und Tübingen, die über die B 27 in die Landeshauptstadt kommen. „Die Brückensanierung auf Höhe der Sigmaringer Straße ist abgeschlossen“, sagt der Straßenbauingenieur Klaus Hoffmann. Dort habe man auch die Fahrbahn mit Flüsterasphalt saniert. In den nächsten Tag sollen nachts die noch bestehenden Absperrungen entfernt werden.

Bauen unter Verkehr kostet viel Geld

Rund ein Viertel der 8,8 Millionen Euro, die dem Tiefbauamt in diesem Jahr für Sanierungsarbeiten zur Verfügung stehen, sind in den Sommerferien verbraucht worden. „Größere Maßnahmen können wir nur dann anpacken, wenn das Verkehrsaufkommen etwas geringer als üblich ist“, sagt Hutt. Die einzelnen Bauabschnitte müssten vorher zeitlich möglichst genau getaktet werden, um planmäßig fertig zu werden. „Das Bauen unter Verkehr erfordert einen hohen Aufwand, weil ständig Fahrbahnen verschwenkt, Ampeln umprogrammiert und Absperrungen verändert werden müssen“, erklärt der Fachmann. Dafür müsse bei umfangreichen Straßensanierungen – etwa an der Heilbronner Straße – rund ein Drittel der Kosten veranschlagt werden. Notwendig seien zudem ausreichende Zeitreserven. „Die dafür an der Heilbronner Straße eingeplanten Tage haben wir trotz des guten Wetters alle gebraucht“, so Hutt.

Im Tiefbauamt denkt man schon an die Herbstferien

Er und seine Mitarbeiter befinden sich – rein planungstechnisch – längst in den Herbstferien. „Dann bauen wir in einer Woche die Kreuzung der Heilmannstraße mit der Cannstatter Straße  um.“ In letzterer gebe es künftig für die in Richtung Innenstadt fahrenden Autos eine eigene Rechtsabbiegespur. „Dieser Kreuzungsumbau ist wegen des immer größeren Verkehrsaufkommens aus dem Europaviertel notwendig.“

Ferienzeiten ohne Baustellen sind für die Experten im Tiefbauamt nicht mehr vorstellbar. Eigentlich sollte man noch mehr tun, heißt es im Amt. Wegen der begrenzten Mittel müsse man sich aber auf besonders dringliche Fälle beschränken. Hutt hofft, dass es im Herbst bei den Beratungen für den nächsten Doppelhaushalt 2016/2017 mehr Geld gibt. „Mit dem beschränkten Etat müssen wir uns auf die Hauptstraßen konzentrieren und können nicht auch noch Wohnstraßen sanieren.“