Der Vorschlag der Landschaftsarchitekten kommt beim Bezirksbeirat gut an. Die Uferpromenade liegt fast auf Wasserhöhe. Nur sind statt wie ursprünglich 250  000 Euro jetzt rund 600 000 Euro im Gespräch.

S-West - Der Vorschlag der Landschaftsarchitekten sieht gut aus: Große Treppenstufen laden zum Sitzen ein. Wer nach unten geht, findet eine breite Flanierfläche, die knapp über dem Wasser liegt. Das Spritzen der Wasserfontäne lenkt vom Verkehrslärm auf der Rotebühlstraße ab. Im Geiste kann man die Kinder sehen, die im Sommer ihre Beine ins kühle Wasser des Feuersees baumeln lassen. Sogar Graffiti-Künstler würden wohl keine Lust haben, die Mauern zu besprühen, denn der unebene Naturstein ist längst nicht so schön zu bemalen wie glatte Betonflächen. Der Vorschlag hat nur einen Haken: Er ist doppelt so teuer wie ursprünglich geplant.

 

Die Bauarbeiten sollen in zwei Abschnitte unterteilt werden

Das Landschaftsarchitekturbüro G2 hatte sich mit seiner Idee der Flaniermeile bei einem Wettbewerb vergangenen Herbst durchgesetzt. Auch der Bezirksbeirat stimmte zu. 250 000 Euro stellte die Stadt für den Neubau des Südufers bereit. Doch dieses Geld wird längst nicht ausreichen, um das komplette Südufer umzugestalten. Der Entwurf der Architekten sieht daher vor, die Umbauarbeiten in zwei Abschnitte zu unterteilen. Der erste Bauabschnitt umfasst die Treppe in der Mitte, von der Hermannstraße kommend, den Flanierbereich am Wasser und eine Rampe an der Ostseite des Sees. Die Kosten dafür betragen nach Angaben von Jan-Frieso Gauder von G2 etwa 300 000 Euro. Wenn dieser Abschnitt genehmigt wird, könnte im Frühjahr 2015 mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Der zweite Abschnitt, der der eine Treppe an der Westseite und den Bereich oberhalb der großen Treppe umfasst, würde noch einmal so viel kosten. Die zweite Treppe auf der Westseite wäre notwendig, damit die Menschen am Ufer des Sees entlang schlendern können, ohne umkehren zu müssen. Auch die Mauer und die Plattform an dieser Seite würden ohne zweiten Bauabschnitt fehlen. Nur die Mauer zusätzlich zum ersten Bauabschnitt zu errichten, kostete 50 000 Euro, sagt Gauder.

Trittflächen aus Beton sind billiger als aus Naturstein

Es hätte gleich zu Beginn mehr Geld für den Umbau beantragt werden sollen, kommentierte Klaus Volkmer vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung die Kostensteigerung in der Bezirksbeiratssitzung. Nun müsse überlegt werden, wo gespart werden könne. Trittflächen aus Beton statt aus Naturstein seien für ihn denkbar. Der Bezirksbeirat West indes überlegt, auf andere Projekte zu verzichten und das Geld in den Umbau des Feuersees zu stecken.

Die Stadtverwaltung soll nun prüfen, welche Projekte im Westen geringe Realisierungschancen haben. Dann könne überlegt werden, ob Mittel umgeschichtet würden, sagte Reinhard Möhrle, Bezirksvorsteher im Westen. Zusätzlich will er bei Unternehmen dafür werben, einzelne Maßnahmen finanziell zu unterstützen. Dann könnte zumindest die Mauer an beiden Seiten des Südufers fertiggestellt werden. Für den oberen Bereich unter den Trauerweiden und die zweite Treppe müsste Geld im Haushalt 2016/2017 beantragt werden. Dann könnten die Menschen den Blick auf den Feuersee auch im Schatten genießen.