Das Eltern-Kind-Zentrum leitet das neue Forum „Lebendiger Westen“, das für das Sanierungsgebiet S 28 gegründet worden ist. Es wird vor Ort im Bezirk die Beteiligung der Bürger organisieren und Anregungen aufnehmen.

S-West - Für das ausgewiesene Sanierungsgebiet, das den Namen „S 28 – Bismarckstraße“ trägt, ist eine Institution gefunden, die vor Ort die Organisation und die Moderation der Bürgerbeteiligungsprozesse lenken wird. Die Wahl ist auf das Eltern-Kind-Zentrum (Ekiz) gefallen, das seit 27 Jahren im Westen verankert ist und sich selbst als eine Plattform für alle Bürger des Westens sieht.

 

Das Ekiz wird für zunächst zwei Jahre die Geschäftsstelle des eigens für das Sanierungsgebiet neu gegründete Forum „Lebendiger Westen“ sein. Elke Arenskrieger, die Geschäftsführerin des Ekiz, übernimmt diese Rolle. Darüber hinaus wird das Ekiz auch Akteur innerhalb des Forums sein, dann jedoch durch andere Ekiz-Mitarbeiter vertreten. Zu dem Forum zählen weitere aktive Gruppen, Vereine und Initiativen im Stadtbezirk wie etwa die Stadtraum Initiative West, die Projektgruppe Olgäle 2012 oder der Verein für vielfältige Bewegungskultur, aber auch Vertreter des Bezirksbeirats und des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung. Sie alle haben sich bei einem Treffen im Sommer für das Ekiz ausgesprochen.

Bei öffentlichen Projekten können sich Bürger einbringen

Das Sanierungsgebiet umfasst zunächst das Gebiet der Elisabethenanlage, des Bismarckplatzes und des Gesundheitsamtes. Eingegrenzt durch Johannes-, Ludwigs- und Vogelsangstraße (wir berichteten). Innerhalb dieses rund 9,3 Hektar großen Gebiets kann in den nächsten 15 Jahren, Grünanlagen verschönert, Häuser modernisiert und öffentliche Gebäude aufgewertet werden. Gefördert werden sowohl die öffentlichen als auch die privaten die Maßnahmen durch das Stadterneuerungsprogramm. Ein Förderrahmen von zunächst 2,83 Millionen Euro ist bewilligt. Das Geld kommt von Bund, Land und Stadt.

Für alle öffentlichen Projekte ist gewollt, die Bürger, insbesondere die jeweiligen Nutzer und Anwohner zu beteiligen. Ein zeitintensives Vorhaben, dass die Stadtverwaltung allein nicht stemmen kann und will. „Der Vorteil für die Bürger ist, dass sie mit dem Eltern-Kind-Zentrum einen Verein vor Ort haben“, sagt Martin Holch vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung. Dass das Ekiz selbst nicht im Sanierungsgebiet liegt, sei kein Ausschlusskriterium gewesen. Zwar müssen die geförderten Projekte im ausgewiesenen Gebiet liegen, doch diese haben auch Auswirkungen, unter sozialen und kulturellen Gesichtspunkten, für den restlichen Stadtbezirk.

Das Ekiz gilt als namhafte Institution im Westen

Sich namhafte Institutionen an die Seite zu stellen, hat sich für die Stadtverwaltung bewährt. Im Sanierungsgebiet Hospitalviertel in Mitte übernimmt das Forum Hospitalhof die Rolle, die nun dem Forum „Lebendiger Westen“ zuteil wird.

Das Ekiz als Geschäftsstelle ist, wie Martin Holch vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung betont, ein Partner „auf Augenhöhe“. Die Stadtverwaltung, das Forum und die Bürgerschaft sollen und werden sich in den nächsten Jahren kontinuierlich und intensiv mit dem Sanierungsgebiet befassen.

Fürs erste will Elke Arenskrieger gemeinsam mit den Mitgliedern des Steuerungskreises noch weitere Interessenten gewinnen. An dem lang angelegten Projekt sollen möglichst viele im Westen aktive Institutionen einbezogen sein. Dabei wird nicht erwartet, dass alle über die Dauer von 15 Jahren immer oder gleich intensiv beteiligt sind. „Der Steuerungskreis ist ein offenes und veränderbares Gremium“, so Holch.

Von Januar an ist das Ekiz offizieller Partner der Stadt

Am gestrigen Dienstag war die Partnerschaft zwischen Verwaltung und Ekiz Thema im Ausschuss für Umwelt und Technik sein. Von Januar 2013 gilt dann der Vertrag zwischen Stadt und Ekiz für zwei Jahre. Zum Auftakt wird es für die Mitglieder des Steuerungskreises einen Workshop geben, bei dem formale Dinge geregelt werden. Beispielsweise, wie genau die Zusammenarbeit innerhalb des Steuerungskreises abläuft, wie und in welcher Form die Bürgerbeteiligung ablaufen soll.

Klar ist heute schon, dass es große, langfristige Vorhaben gibt, wie die Gestaltung des Bismarckplatzes. Und Maßnahmen, die kurzfristig angegangen werden können, wie die Aufwertung der Elisabethenanlage. Darüber hinaus sollen und werden Projekte und Anregungen aufkommen, die heute noch gar nicht benannt werden können. „Es kann zu bestimmten Projekten gezielte Bürgerbeteiligung geben, die Bürger können aber auch Ideen einbringen“, sagt Arenskrieger.