Der Staatskonzern muss viele Versäumnisse aufholen. Ein Anfang ist bereits gemacht. Doch nur mit einem nationalen Kraftakt sind alle Schwierigkeiten zu meistern, kommentiert der Autor Thomas Wüpper.

Korrespondenten: Thomas Wüpper (wüp)

Berlin - Wie kann das sein? Deutschland leistet sich eines der teuersten Schienenverkehrssysteme weltweit, trotzdem fährt die Deutsche Bahn AG von einer Krise in die nächste. Neue interne Dokumente zeigen, wie ernst die Lage beim größten Staatskonzern ist. Zu wenige und oft defekte Züge, massive Verspätungen, hohe Verluste beim Gütertransport, viele Engpässe im überalterten Gleisnetz, marode Bahnhöfe, Tunnel und Brücken – die Liste ist lang. Schnelle Lösungen sind nach der Klausur von Aufsichtsrat und Vorstand nicht zu erwarten. Denn es geht im Kern um strukturelle Probleme, die vor allem die Politik zu verantworten und über Jahrzehnte hinweg nicht behoben hat. Deshalb kann nur ein Masterplan helfen, ein Pakt aller Verantwortlichen mit einem klaren Ziel: Deutschland muss bis zum Jahr 2030 die beste Bahn der Welt haben.