Eine Anwohnerin beklagt die Verschmutzung des Santiago-de-Chile-Platzes; Stadt will kontrollieren. Die Abfallwirtschaft Stuttgart zeigt sich derweil ratlos, wie der Vermüllung des Platzes begegnet werden kann.

Stuttgart-Degerloch - Es sollte der Ausklang eines schönen Sommertages sein. Eine Degerlocherin wollte am Sonntag vor einer Woche gemeinsam mit Freunden den Ausblick auf das nächtlich erleuchtete Stuttgart genießen. Es sei kurz vor 22 Uhr gewesen, als der Platz ohne eigene Beleuchtung schon ziemlich im Dunkeln lag. „Wir sind, ohne richtig sehen zu können, über Flaschen und anderen Abfall gestolpert. Das war richtig gefährlich“, sagt die Frau.

 

Wenige Tage später machte die Degerlocherin die gleiche Erfahrung. Wieder war der Platz vermüllt. Am vergangenen Freitag schließlich kam die Anwohnerin auf dem Heimweg am Santiago-de-Chile-Platz vorbei, als Polizisten sich einen Wortwechsel mit Jugendlichen lieferten. Die Polizei bestätigt den Vorfall. Es habe Lärmbeschwerden wegen einer Party auf dem Platz gegeben, sagt ein Sprecher. Als die alkoholisierten Jugendlichen sich nicht einsichtig zeigten, hätten die Polizisten das Fest schließlich aufgelöst.

Mehr Papierkörbe bringen wenig

Das Amt für öffentliche Ordnung hat keine Informationen über besonders starke Verschmutzungen des Platzes in diesem Sommer. Dennoch sei zu erwarten, dass das gute Wetter in den vergangenen Wochen viele Jugendliche zum Feiern auf den Platz gelockt hat, sagt Gerald Petri vom Amt für öffentliche Ordnung. Die Stadt will die Lage auf dem Platz nun stärker in Augenschein nehmen. Der Platz werde im kommenden Monat verstärkt vom städtischen Vollzugsdienst beobachtet, sagt Petri. Der städtische Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) zeigt sich ratlos, wie der Vermüllung des Santiago-de-Chile-Platzes begegnet werden kann. Bei schönem Wetter werde regelmäßig viel Schmutz und Unrat auf dem Platz hinterlassen, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. Montags und freitags wird der Platz von Reinigungskräften gesäubert. Das sei alles, was der AWS tun könne, heißt es weiter.

Papierkörbe sind auf dem Platz in jedem Fall vorhanden. Nur werden sie von den Platzverschmutzern offenbar nicht genutzt. Daraus schließt der AWS, dass es wenig bringe, mehr Papierkörbe aufzustellen. Nun soll es der städtische Vollzugsdienst also mit Kontrollen richten.