Karriere
Der am 18. August 1961 in New York geborene Bill McDermott hat seine ersten beruflichen Sporen bei der Kopiererfirma Xerox verdient, wo er binnen 17 Jahren rasant aufstieg und dort zum jüngsten Geschäftsbereichsleiter der Firmengeschichte wurde.

SAP-Laufbahn
Zu SAP stieß der Amerikaner nach Zwischenstationen bei einem Marktforschungsunternehmen und einem US-Softwarehersteller 2002. Im Jahr 2008 wurde er Leiter des weltweiten Vertriebs und zwei Jahre später Co-Chef.

Perfektionismus
Der Basketballfan McDermott gilt als unermüdlicher Antreiber. Auf die Frage, welche Redewendung er am meisten hasse, sagte er einmal: „Gut genug.“ Man müsse immer sein Bestes geben: „Perfektion ist ein Rennen ohne Ziellinie.“

Der Umbruch trifft auch zunehmend die Mitarbeiter. Zwar wächst die Zahl der Beschäftigten weiter – doch schon bald werden mehrere Tausend Mitarbeiter erfahren, ob sie deshalb neue Aufgaben bekommen oder ihren Job womöglich verlieren. Mit Details hält sich SAP weiter bedeckt. „Wir werden aber auch in Deutschland weiter Stellen schaffen“, sagte McDermott schon vor seinem Auftritt auf der Hauptversammlung.

Die Gespräche mit dem deutschen Betriebsrat, der sich erst in dieser Woche neu konstituiert hat, sollen in den kommenden Tagen anlaufen. In McDermotts Heimat ist man angesichts des dortigen, lockeren Kündigungsschutzes schon weitergegangen. Die Gespräche mit den US-Mitarbeitern hätten bereits begonnen, sagte ein SAP-Sprecher.

Hoffnungsträger verlassen den Konzern reihenweise

Doch ein kräftiges Stühlerücken gab es in den vergangenen Monaten auch in den SAP-Chefetagen. Vermeintliche Hoffnungsträger und angebliche Kronprinzen haben das Walldorfer Unternehmen reihenweise verlassen. Anfang des vergangenen Jahres war das beispielsweise der für das wichtige Cloud-Geschäft verantwortliche Vorstand Lars Dalgaard und erst vor wenigen Wochen Vishal Sikka, einer der brillantesten Entwickler von SAP. Zwischendrin stand der Konzern nach dem raschen Abschied von gleich zwei Personalchefinnen binnen weniger Monate auch ohne Personalvorstand da – eine Aufgabe, die McDermott als neuer starker Mann bei SAP jetzt zusätzlich zu seinen Aufgaben als Unternehmenschef übernimmt.

Als Strippenzieher im Hintergrund galt in vielen dieser Fälle der heute zumeist in Kalifornien lebende SAP-Gründer Hasso Plattner, der als Aufsichtsratschef, Visionär, Antreiber und Kritiker immer noch omnipräsent ist. Der rastlose 70-Jährige dementierte dies auf der Hauptversammlung heftig: „Ich mische mich nicht ein – alles andere ist erfunden und erlogen.“ Die jüngsten spektakulären Personalwechsel seien ausschließlich aus persönlichen Gründen erfolgt. „Wir müssen nach vierzig Jahren unsere Fertigkeiten und die Prozesse ändern“, sagte Plattner: „Wenn dann familiäre Probleme dazukommen, dann muss man sich entscheiden, ob man sich diesen Stress weiter antun möchte.“

Co-Chef Hagemann Snabe wechsel in den Aufsichtsrat

Recht hemdsärmelig exekutiert SAP auch den Seitenwechsel des bisherigen Co-Chefs Jim Hagemann Snabe in den Aufsichtsrat. Bei der in Deutschland inzwischen geltenden sogenannten Abkühlungsphase von zwei Jahren genehmigt man sich gleich einmal die im Kleingedruckten des Gesetzes vorgesehene Ausnahme, für die es nur die Zustimmung einer Minderheit von einem Viertel der Anteilseigner braucht. Man wolle nicht, dass die Expertise des Dänen, der im Duo mit McDermott stark für die Technologieentwicklung zuständig war, für SAP verloren gehe, hieß es zur Begründung. Soll mit Snabe ein Nachfolger für den Aufsichtsratsvorsitzenden Plattner aufgebaut werden? Diese Frage blieb vor den 3500 Aktionären in der Mannheimer SAP-Arena offen.

Bill McDermott scheint zu ahnen, dass er noch eine ganze Weile im Schatten des SAP-Übervaters agieren wird – und erwies Plattner denn auch die gebührende Reverenz. Er sei sehr stolz darauf, auf den Schultern von Riesen zu stehen, sagte McDermott: „Ich danke Hasso für seine entschlossene Leidenschaft.“

Wer ist Bill McDermott?

Karriere
Der am 18. August 1961 in New York geborene Bill McDermott hat seine ersten beruflichen Sporen bei der Kopiererfirma Xerox verdient, wo er binnen 17 Jahren rasant aufstieg und dort zum jüngsten Geschäftsbereichsleiter der Firmengeschichte wurde.

SAP-Laufbahn
Zu SAP stieß der Amerikaner nach Zwischenstationen bei einem Marktforschungsunternehmen und einem US-Softwarehersteller 2002. Im Jahr 2008 wurde er Leiter des weltweiten Vertriebs und zwei Jahre später Co-Chef.

Perfektionismus
Der Basketballfan McDermott gilt als unermüdlicher Antreiber. Auf die Frage, welche Redewendung er am meisten hasse, sagte er einmal: „Gut genug.“ Man müsse immer sein Bestes geben: „Perfektion ist ein Rennen ohne Ziellinie.“