Sardinien ist nicht nur bei Deutschen ein beliebtes Urlaubsziel. Die Folge: In der Urlaubssaison sind die Strände oftmals hoffnungslos überfüllt und vermüllt. Das soll sich nun ändern.

Digital Desk: Philip Kearney (kea)

Abgelegene Sandstrände, warmes Mittelmeerwasser und Sonne satt: Die italienische Insel Sardinien ist nicht umsonst ein beliebtes Urlaubsziel – auch bei Deutschen. Jährlich strömen mehr als zwei Millionen Touristen aus aller Welt auf die Insel. Das sind mehr Menschen, als Sardinien Einwohner hat (rund 1,6 Millionen). Während die Wirtschaft Sardiniens von den Touristenmassen profitiert, leidet die Natur massiv unter dem Besucherandrang. Das gilt insbesondere für die Küstenregionen. Denn wie in vielen anderen Urlaubsregionen Italiens hinterlassen auch die Touristen in Sardinien jede Menge Müll am Strand.

 

Um das Müllproblem zu bekämpfen, hat sich die sardinische Politik zu drastischen Maßnahmen entschlossen. Dazu zählt etwa ein Besucherlimit für Strände. Wer einen bestimmten Strand besuchen will, muss sich vorher per App registrieren und einen Platz reservieren. Neuerdings gilt dies auf Sardinien für vier Strände.

Handtuchverbot wegen Verlust von Sand

In die Buchten von Cala dei Gabbiani und Cala Biriala dürfen nur noch jeweils 300 Personen pro Tag, in die Bucht von Goloritze 250. Ein Besucherlimit gibt es auch für den größten Strand der Region Cala Mariolu. Hier dürfen nur noch 700 Personen die Sonne und das Meeresrauschen genießen. Hinzu kommt: Wer einen Platz an einem der obengenannten Strände buchen will, muss dies mindestens 72 Stunden vorher tun. Ein spontaner Strandbesuch ist somit nicht länger möglich.

Doch damit nicht genug: Wer seinen Urlaub am äußerst beliebten Strand La Pelosa in Stintino an der Nordküste Sardiniens genießen will, muss neuerdings sogar Eintritt zahlen. 3,50 Euro kostet der Strandbesuch hier – vorausgesetzt man hat eine Strandmatte dabei. Denn am Strand La Pelosa herrscht seit Kurzem auch ein strenges Handtuchverbot. „Wegen der Strandtücher haben wir so viel Sand verloren“, begründet die Bürgermeisterin von Stintino, Rita Vallebella, die Entscheidung gegenüber der österreichischen Kronen Zeitung. „Die Handtücher sind nass und der ganze Sand bleibt an ihnen kleben.“ Wer sich dem Verbot widersetzt und sein Handtuch dennoch am Strand ausbreitet, dem droht eine Geldstrafe. Diese soll bei 100 Euro beginnen. Dementsprechend begehrt sind die Strandmatten, die nun vor Ort verkauft werden.