Ob Erotikfilme („Hausfrauen-Report“) oder „Traumschiff“, „Schwarzwaldklinik“, „Frauenarzt Dr. Markus Merthin“ – in all diesen TV-Welten rutscht er kantenlos herum wie ein rund gelutschtes Bonbon. Als Bonbon macht er seinen Job professionell. Mit Sascha Hehn dürften alle diese Rollen so wenig zu tun haben wie Serien mit dem wahren Leben. Normal. Schauspieler eben. Nur teilt Hehn sein Schicksal seit Jahrzehnten mit Rosamunde Pilcher.

 

Er ist der Smarte, der Weichgespülte – 2014 wieder, wenn er als Kapitän auf der Brücke des „Traumschiffs“ steht. Mit solchen Rollen hat er kein Problem. Nur im wahren Leben, lässig im Barocksessel fläzend, will er schon demonstrieren, dass sein Horizont nicht direkt hinter dem „Traumschiff“ endet. Darum muss er im Gespräch betonen, was ihn wirklich umtreibt, auch ungefragt mäht er dafür quer über die Themenwiese: „Wie wir in Zukunft mit uns selbst und mit unserer Gesellschaft umgehen, das beschäftigt mich“, sagt er. Auch, dass er in Angela Merkel eine intelligente Bundeskanzlerin sieht, „sie ist die Einzige, die das Land in die Zukunft führen kann“. Thema Religion: „Sie hat es versäumt, sich der modernen Zeit anzupassen, um wieder glaubwürdig sein.“ Thema Stuttgart 21: „Es war so schön, da rein- und wieder rauszufahren. Immer muss alles schneller gehen. Wer braucht so was?“ Thema Sascha Hehn: „Ich bin ein Hallodri in vielen Bereichen.“ Konkreter wird er nicht. Oder doch?

Am Ende bringt er auf den Punkt, wie er sich selbst am ehesten sieht. Auf die Frage, wer ihm denn näherstehe, dieser eine Sascha Hehn aus dem „Lerchenberg“ oder der Oger „Shrek“, dem er neben Lillebror aus „Karlsson vom Dach“ seine Stimme lieh, antwortet er im Gegensatz zu sonst kurz, prägnant und eindeutig: „Shrek. Wir leben beide im Sumpf und lieben unseren Dreck.“