Der Max-Eyth-See hat nach fünf Tagen endlich wieder genug Wasser. Ein großes Fischsterben konnte aber trotz des Dauereinsatzes der Rettungskräfte nicht verhindert werden.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Entwarnung am Max-Eyth-See: nach fünf Tagen haben die Rettungskräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und DLRG ihren Dauereinsatz an dem Gewässer beendet. Die Stadt teilte am Montag mit, dass die Maßnahmen wirkungsvoll waren. Der Sauerstoffgehalt im See sei wieder auf ein Normalmaß gestiegen. „Die Werte sind seit gestern stabil und haben sich auf sieben und acht Milligramm pro Liter eingependelt“, teilte Alexander Gass vom städtischen Tiefbauamt am Montag mit. Fünf Tage lang hatten sich die Stadt und die Rettungsorganisationen um die Verbesserung der Wasserqualität bemüht, auch die Netze BW half mit. Das Energieunternehmen pumpte Frischwasser in den See. Außerdem wurde Neckarwasser eingeleitet. Man habe so ein größeres Fischsterben verhindern können, zog das Tiefbauamt Bilanz.

 

See soll fit gemacht werden, um Hitzewellen zu überstehen

So positiv bewertet der Chef des württembergischen Anglerverbands, Hans-Hermann Schock, die Lage nicht. „Mindestens die Hälfte des Fischbestands ist tot“, sagte der Fachmann. Ganz genau könne man das aber nicht sagen. Einzelne Fischarten seien wahrscheinlich sogar ausgerottet, die barschartigen Fische, die Zander, die exotische Sonnenbarsche und die Aale, „außerdem jede Menge Weißfische“, fügt Schock hinzu. Auf etwa vier Tonnen schätzt er die Menge der toten Tiere.

Pro Hektar rechne man mit einem Fischbesatz von 400 Kilogramm, so könne man hochrechnen, das mindestens sieben Tonnen Fische im Max-Eyth-See waren. Auch die Muscheln und Krebse hätten die Tage mit dem niedrigen Sauerstoffgehalt wohl nicht überlebt. Viele Fischkadaver seien nicht an die Oberfläche gekommen, sondern auf den Grund gesunken.

Mit einem Elektrofischen wolle man Ende September feststellen, welche Fische noch im See lebten, kündigte Schock an. Erst dann könne man weitere Schritte überlegen. Ein Biologe, der Fachmann für Gewässerkunde ist, werde hinzugezogen. „Wir wollen den See biologisch fit machen, dass er solche Sommer künftig übersteht“, kündigte Hans-Hermann Schock an.