Tanz trifft Jazz: Das Quartett um den Saxofonisten Magnus Mehl tut sich wieder mit vier Tänzern des Stuttgarter Balletts zusammen.

Stadtleben/Stadtkultur/Fildern : Andrea Kachelrieß (ak)

Bei den 33. Jazztagen im Theaterhaus wird an zwei Abenden auch auf der Bühne getanzt. Dann werden drei Tänzer und eine Tänzerin des Stuttgarter Balletts wieder Klangmaterial, das vom Quartett um den Saxofonisten Magnus Mehl kommt, in der Bewegung visualisieren, wobei improvisierte, arrangierte und choreografierte Elemente aufeinandertreffen.

 

Herr Mehl, nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wird beim Osterfestival im Theaterhaus die dritte und letzte Begegnung von Tanz und Jazz stattfinden. Wie ist es, diese Produktion nach der langen Zeit hervorzuholen? Die Welt dreht sich ja gerade sehr schnell . . .

Ja, das stimmt – und auch wir selber haben uns weiterentwickelt. Deshalb ändern wir im Dialog mit den drei Tänzern und dem Choreografen Roman Novitzky, der selber auch tanzt, schon noch einiges am Finale unserer Dance-Jazz-Fusion. Das Grundkonzept bleibt im Großen und Ganzen; doch das Feintuning wird einen anderen Abend als ursprünglich geplant ergeben.

Machen Sie alles gleich wie bei den beiden ersten Begegnungen?

Wir haben die Erfahrungen aus den ersten zwei Jahren mitgenommen. Was gut funktioniert, bleibt. Bewährt hat sich zum Beispiel musikalisch, wenn man eine der rhythmischen Komponenten stabil lässt und den anderen Tänzern die größtmögliche Freiheit einräumt. Es ist spannend zu sehen, wie sie damit umgehen.

Keine Sorge, dass die Musik in der zweiten Reihe steht?

Überhaupt nicht. Wie unsere Musik vertanzt wird, ist faszinierend zu beobachten. Wir spielen und sind zugleich Zuschauer, das ist spannend. Und weil die Tänzer ja auch immer wieder Verschnaufpausen brauchen, gibt es für uns Musiker genügend Freiraum, um im Vordergrund zu sein.

Die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Roman Novitzky scheint inspirierend. Was ist Ihr nächstes Projekt?

Der Choreograf hat mich um eine Komposition für seine nächste Uraufführung gebeten, die im Rahmen des Ballettabends von „Creations“ am 29. Mai im Schauspielhaus Premiere hat. Er hat klare konzeptionelle Vorstellungen zum Stück, das mit dem Ende seiner aktiven Tänzerkarriere zusammenhängt. Aber er hat mir und und meinem Kompositionspartner Philip Kannicht auch große Freiheit gelassen. Mit akustisch-melodischen und elektronischen Komponenten haben wir in der Endphase der Produktion sehr viele Möglichkeiten, um flexibel auf den Tanz einzugehen.

A Dance/Jazz Fusion Vol. 3 ist am 19. und 20. April im Rahmen der 33. Theaterhaus-Jazztage in Stuttgart zu sehen.