Der SC Freiburg will von 2019 an in einem neuen Stadion spielen. Die Bagger sollen 2017 anrücken. Für den Bau wird extra eine städtische Gesellschaft gegründet.

Freiburg - Der Fußball-Zweitligist SC Freiburg und die Stadtverwaltung gehen in die Detailplanung für ein neues Stadion. Für den Bau der geplanten Fußballarena werde eine städtische Gesellschaft, die Freiburg Objektträger Gesellschaft GmbH & Co KG gegründet, kündigten die Beteiligten am Montag in Freiburg an. Sie werde, vorausgesetzt, der Gemeinderat stimmt zu, am 1. April 2016 ihre Arbeit aufnehmen.

 

Die Stadt Freiburg bringt als Einlage das Grundstück ein, der SC Freiburg eine sogenannte atypische stille Einlage von zunächst 15 Millionen Euro. Hinzu käme jedes Jahr, in dem der SC Freiburg in der ersten Bundesliga spielt, eine Million Euro bis zur Obergrenze von 20 Millionen Euro.

Die Stadt werde das Stadion bauen und betreiben, der Sportclub werde es dann pachten. Der Freiburger Gemeinderat soll den Plänen in seiner nächsten Sitzung am 2. Februar zustimmen.

Eine Mehrheit beim Bürgerentscheid

„Wir sind im Zeitplan“, sagte Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne). Geplant ist der Bau eines neuen Fußballstadions im Gebiet Wolfswinkel neben dem Freiburger Messegelände und dem Flugplatz. Dieser Standort hatte bei einem Bürgerentscheid Anfang Februar 2015 eine Mehrheit gefunden.

Die Bauarbeiten könnten laut Salomon im zweiten Halbjahr 2017 beginnen. Läuft alles nach Plan, kann der Verein von 2019 an in der neuen, 35 000 Zuschauer fassenden Arena spielen. Das jetzige Stadion soll dann anderweitig genutzt werden.Im Laufe dieses Jahres werde entschieden, wie das neue Stadion aussehen werde, sagte der Baubürgermeister Martin Haag. Den Auftrag zum Bau bekomme ein Generalunternehmer. Zudem würden im Sommer Gutachten veröffentlicht, die den Standort genau untersuchten.

Millionenpacht für die Stadt

Spielt der SC in der ersten Liga, zahlt er den Verträgen zufolge der Stadt für das neue Stadion maximal 3,8 Millionen Euro jährlich Pacht, in der zweiten Liga höchstens 2,5 Millionen Euro. Finanziell beteiligt an der städtischen Stadiongesellschaft, ohne dafür ein Mitsprache- oder ein Mitentscheidungsrecht zu erhalten, wird auch die landeseigene Brauerei Rothaus. Sie wird eine stille Beteiligung in Höhe von 12,78 Millionen Euro von der städtischen Messegesellschaft auf die Objektträgergesellschaft für das Stadion übertragen.

An den Kosten für die Verkehrserschließung des Stadiongeländes wird sich auch das Land Baden-Württemberg mit 16 Millionen Euro beteiligen. Die im Wahlkampf vor dem Bürgerentscheid vielfach propagierten Synergieeffekte durch gemeinsame Nutzung von Mensa und Räumlichkeiten mit der Universität kommen wohl nicht zustande. Für die Universität erscheint der Weg von der 11. Fakultät zum SC-Stadion – eine Viertelstunde zu Fuß – zu weit.