Wer trägt die Schuld an der Explosion einer Biogasanlage in Riedlingen im Jahr 2007, bei der ein Schaden von mehr als einer Million Euro entstanden war? Darüber muss jetzt das Oberlandesgericht Stuttgart entscheiden.

Stuttgart - Die Explosion einer Biogasanlage vor fast zehn Jahren beschäftigt seit Dienstag das Oberlandesgericht (OLG) in Stuttgart. Die damals neugebaute Anlage war 2007 in Riedlingen (Kreis Biberach) explodiert - dabei wurden nach Angaben des Gerichts rund 4000 Kubikmeter Gülle in die Umgebung geschwemmt. Der Schaden lag bei mehr als einer Million Euro - verletzt wurde aber niemand.

 

Betreiber und Versicherung klagen

Vor dem Gericht klagen die ehemalige Betreiberin der Anlage und ihre Versicherung. Sie wollen Schadenersatz in Höhe von rund 3,37 Millionen Euro von dem Unternehmen, das Teile der Anlage errichtet hatte. Aus ihrer Sicht haben konstruktive Mängel zu der Explosion geführt. Der Beklagte streitet das ab.

Das Landgericht Ravensburg hatte die Klage in dem Fall bereits im Februar zurückgewiesen - daraufhin war die Betreiberin in Berufung gegangen. Zum Auftakt der Verhandlung vor dem Oberlandesgericht wurden zwei Sachverständige zu der Explosion befragt. Wann ein Urteil gesprochen wird, lässt sich dem Gericht zufolge noch nicht absehen.