Wegen eines Verfahrensfehlers muss das EU-Gesetzgebungsverfahren für die Messung von Schadstoffen auf der Straße neu aufgerollt werden. Umweltschützer wollen die Hersteller nachträglich zu härteren Grenzwerten verpflichten.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Brüssel - Es tut sich noch eine Baustelle für die geplagte Autoindustrie auf: Vor allem Diesel-Pkws und Nutzfahrzeuge könnten betroffen sein. Die Industrie warnt, dass im schlimmsten Fall Hersteller für etliche Modelle, die seit Jahren auf den Straßen unterwegs sind, nachträglich die Typgenehmigung verlieren könnten. Bei Nutzfahrzeugen drohte sogar, dass teilweise die Produktion gestoppt werden muss. Der Hintergrund: Die Rechtsakte, mit denen die EU-Kommission die Messung von Schadstoffen nicht im Labor-, sondern erstmals bei der Fahrt auf der Straße angeordnet hat, könnten nachträglich verändert, die Standards nach unten korrigiert werden. Es geht um das Messen von Schadstoffen auf der Straße, was im Fachjargon RDE (Real Driving Emissions) heißt.