Test
Mit dem so genannten „Neuen Europäischen Fahrzyklus“ (NEFZ) können Autohersteller die Verbräuche und die Schadstoffemissionen von Fahrzeugen bestimmen. Die 1180 Sekunden lange Prüfung läuft nach Angaben von „Transportation & Environment“ (T&E), einem Dachverband nichtstaatlicher EU-Organisationen, unter unrealistischen Bedingungen ab.

Die Brüsseler Organisation hat in einem Bericht unter dem Titel „Mind the Gap!“ (Vorsicht Lücke) aufgezeigt, wie mit NEFZ der Verbrauch und die Emissionen gezielt minimiert werden können.

Tricks
Bei der NEFZ-Prüfung können die Autohersteller den Reifendruck stark erhöhen und Leichtlaufreifen einsetzen. Auch Motorenöl mit extrem hoher Schmierfähigkeit kommt zum Einsatz. Um den Luftwiderstand zu minimieren, werden Karosseriespalten verklebt. Klimaanlage und alle anderen Stromverbraucher bleiben ausgeschaltet. Auch die Lichtmaschine kann entfernt werden, um die Verbrauchs- und Abgaswerte zu schönen. Ein sogenannter „Kaltstart“ findet bei 25 bis 30 Grad Celsius statt.

„Bei Stadtfahrten unter Tempo 35 und einem hohen Stop-and-go-Anteil lag der Schadstoffausstoß um das Vier- bis Fünffache über dem EU-6-Limit“, betont Scholz. Die viel zu hohen Werte führt der Wissenschaftler darauf zurück, dass die Abgassysteme sehr empfindlich auf Beschleunigungsvorgänge reagieren. „Je höher die Dynamik, desto höher der Stickoxidausstoß. Die höchsten Emissionsspitzen wurden im Stop-and-go-Verkehr gemessen, vor allem beim Beschleunigen.“ Deshalb lägen die Münchner Messwerte etwas höher als die Stuttgarter, weil der Verkehr in der bayerischen Metropole dynamischer sei. Tempo 40 habe im Test nicht zu einem geringeren Stickoxidausstoß geführt.

Verschärftes Zulassungsverfahren gefordert

Für Scholz muss vor allem der innerörtliche Stickoxidausstoß moderner Diesel weiter reduziert werden. Nur so könne man in absehbarer Zeit der Einhaltung der Grenzwerte näherkommen. „Notwendig ist dafür ein verschärftes Zulassungsverfahren, das den Schadstoffausstoß unter realen Verkehrsbedingungen durch Messungen auf der Straße abbildet.“ Einen entsprechenden Vorschlag für sogenanntes RDE-Verfahren (Real Driving Emissions) wolle die EU-Kommission bald vorlegen. Die Einführung sei für 2017 geplant. Dann solle auch ein neuer Prüfzyklus denunrealistischen „Neuen Europäischen Fahrzyklus“-Test ablösen.

Auf dem Prüfstand

Test
Mit dem so genannten „Neuen Europäischen Fahrzyklus“ (NEFZ) können Autohersteller die Verbräuche und die Schadstoffemissionen von Fahrzeugen bestimmen. Die 1180 Sekunden lange Prüfung läuft nach Angaben von „Transportation & Environment“ (T&E), einem Dachverband nichtstaatlicher EU-Organisationen, unter unrealistischen Bedingungen ab.

Die Brüsseler Organisation hat in einem Bericht unter dem Titel „Mind the Gap!“ (Vorsicht Lücke) aufgezeigt, wie mit NEFZ der Verbrauch und die Emissionen gezielt minimiert werden können.

Tricks
Bei der NEFZ-Prüfung können die Autohersteller den Reifendruck stark erhöhen und Leichtlaufreifen einsetzen. Auch Motorenöl mit extrem hoher Schmierfähigkeit kommt zum Einsatz. Um den Luftwiderstand zu minimieren, werden Karosseriespalten verklebt. Klimaanlage und alle anderen Stromverbraucher bleiben ausgeschaltet. Auch die Lichtmaschine kann entfernt werden, um die Verbrauchs- und Abgaswerte zu schönen. Ein sogenannter „Kaltstart“ findet bei 25 bis 30 Grad Celsius statt.