Der neue Sportvorstand Jochen Schneider hat sich unaufgeregt darangemacht, den FC Schalke umzustrukturieren. Beim VfB Stuttgart blieb ihm dieser Posten einst verwehrt.
Gelsenkirchen - Gelsenkirchen ist arm und auch nicht sexy. Der Stadt, in der jeder Vierte Hartz IV bezieht, ist das fehlende Geld auch an vielen Ecken anzusehen. Schöner wohnen ist woanders. Was Gelsenkirchen dafür besitzt, ist Stolz. Stolz auf eine große Bergbaugeschichte, die Kumpelkultur und eine Malochertradition – und auf den FC Schalke. Nachdem 2008 die letzte Zeche der 260 000 Einwohner zählende Stadt stillgelegt worden ist, besitzt der Club eine noch größere Bedeutung als sowieso schon. Der FC Schalke scheint der wichtigste gesellschaftliche Kitt zu sein in einer Stadt, die sich sichtlich schwertut mit dem Strukturwandel nach dem Kohleausstieg.