Angesichts dieses Vorgehens zieht der Betriebsrat des Leonberger Krankenhauses eine düstere Bilanz für die Zukunft. Die vorgelegten Planungen entsprechen nicht einmal mehr im Ansatz dem im Böblinger Kreistag im Mai 2014 beschlossenen „Medizinkonzept 2020“.

 

Für Abteilungen mit einem geschrumpften Spektrum werde es schwer sein, personellen Nachwuchs zu finden. Gerade engagierte junge Ärzte werden sich an Häusern bewerben, deren Spektrum für die Ausbildung attraktiver erscheint. Das gleiche gelte übrigens auch für die Pflegekräfte. Häuser, die nur noch ein schmales Spektrum an Behandlungen anbieten, sind auch für sie als Arbeitgeber weniger attraktiv. Patienten würde ein schrumpfendes Krankenhaus meiden und niedergelassene Ärzte an ein solches nicht überweisen, erst recht nicht, wenn der geplante „Gesundheitscampus“ in Konkurrenz zu ihnen tritt.

„Standorte werden massiv geschwächt“

Zusammen mit der bereits stillschweigend akzeptierten Zahl von 162 Planbetten, gegen die sich niemand gewehrt hat, bedeutet dies, dass eine Abwärtsspirale eingeleitet wird, an deren Ende die Handlungsunfähigkeit und auch die Existenz des Hauses auf dem Spiel stehen. Selbst die Gutachter von HWP seien bei den Plänen für die bauliche Sanierung von 200 Betten ausgegangen. Was aber nun stattfinde, stehe im Widerspruch zu den Erklärungen des Landrats, trotz des Neubaus auf dem Flugfeld alle Standorte leistungsfähig und attraktiv zu erhalten („Leuchttürme“). „Fakt aber ist, dass schon vorher Standorte massiv geschwächt werden und so Patienten verloren gehen“, bemängelt Ute Geiger.

„Der Betriebsrat kündigt hiermit den energischen Widerstand gegen dieses Konzept an, das nichts anderes ist als die Schließung des Hauses auf Raten“, sagt die Betriebsratsvorsitzende. Man fordere den Landrat und die Geschäftsleitung auf, unverzüglich und ungeschminkt die Öffentlichkeit und die Mitarbeiter des Hauses zu informieren und einen Beschluss der politischen Gremien herbeizuführen. Gleichzeitig müsse zu den gemachten Versprechungen eines leistungsfähigen Hauses der Grund- und Regelversorgung zurückgekehrt werden – mit allen bisherigen Abteilungen unter Chefarztleitung.

Der Böblinger Chefarzt wurde in Leonberg seit Jahren nicht mehr gesehen, obwohl vereinbart wurde, dass Erich Weiss, der Leiter des Zentrums, hier an einem Tag in der Woche eine Sprechstunde anbietet. „Der Transfer von Patienten funktioniert nur in eine Richtung“, kritisiert die Arbeitnehmervertretung. Schon länger dürfen hier keine Mammakarzinome mehr operiert werden. Und jetzt sollen auch die gesamten gynäkologischen Karzinome nur noch in Böblingen operiert werden.

„Es bleibt nur noch eine amputierte Abteilung mit dem Tagesgeschäft, das Personal muss trotzdem vorgehalten werden“, erläutert Ute Geiger. Die Abteilung gerate immer tiefer in die roten Zahlen, und obwohl die Geburtenzahlen kontinuierlich steigen, werde die Schließung unausweichlich. Dann heiße es andererseits, dass das nur verhindert werden könne, wenn das erhebliche Abteilungsdefizit reduziert werde. „Da soll uns ein Mensch sagen, wie das bei den vorgegebenen Bedingungen geschehen kann“, sagt Ute Geiger.

Auch auf diese Weise könne man einen Standort ruinieren, ist die Betriebsratsvorsitzende erbost und führt als nächstes Beispiel für das Herunterfahren auf Raten die Chirurgie an. Die Ankündigung, auf Nachtoperationen zu verzichten, sei nichts anderes. Das werde einen Abbau bei den ärztlichen Stellen nach sich ziehen.

„Der groß angekündigte Schwerpunkt für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen ist nicht einmal im Ansatz ein Ausgleich für den Verlust komplexer Eingriffe. Das Ganze wird unwirtschaftlich“, kritisiert der Betriebsrat. In Kombination mit der Verlagerung der Gefäßchirurgie aufs Flugfeld bedeute dies nichts anderes als eine Amputation der gesamten Chirurgie.

Konkurrenzstarkes Umfeld

„Eine Klinik, die keine nächtliche Bereitschaft mehr sicherstellt, die im Spektrum entscheidend beschnitten wird, wird nicht mehr als vollwertiges Krankenhaus wahrgenommen und ist in einem so konkurrenzstarken Umfeld nicht überlebensfähig“, sagt Ute Geiger. In keinem Konzept sei das vorgesehen gewesen. „Dass einer so gestutzten Chirurgie noch, wie im Investitionsprogramm versprochen, neue Operationssäle zur Verfügung gestellt werden, glaubt ja wohl im Ernst niemand mehr.“

Betriebsrat kündigt Widerstand an

Angesichts dieses Vorgehens zieht der Betriebsrat des Leonberger Krankenhauses eine düstere Bilanz für die Zukunft. Die vorgelegten Planungen entsprechen nicht einmal mehr im Ansatz dem im Böblinger Kreistag im Mai 2014 beschlossenen „Medizinkonzept 2020“.

Für Abteilungen mit einem geschrumpften Spektrum werde es schwer sein, personellen Nachwuchs zu finden. Gerade engagierte junge Ärzte werden sich an Häusern bewerben, deren Spektrum für die Ausbildung attraktiver erscheint. Das gleiche gelte übrigens auch für die Pflegekräfte. Häuser, die nur noch ein schmales Spektrum an Behandlungen anbieten, sind auch für sie als Arbeitgeber weniger attraktiv. Patienten würde ein schrumpfendes Krankenhaus meiden und niedergelassene Ärzte an ein solches nicht überweisen, erst recht nicht, wenn der geplante „Gesundheitscampus“ in Konkurrenz zu ihnen tritt.

„Standorte werden massiv geschwächt“

Zusammen mit der bereits stillschweigend akzeptierten Zahl von 162 Planbetten, gegen die sich niemand gewehrt hat, bedeutet dies, dass eine Abwärtsspirale eingeleitet wird, an deren Ende die Handlungsunfähigkeit und auch die Existenz des Hauses auf dem Spiel stehen. Selbst die Gutachter von HWP seien bei den Plänen für die bauliche Sanierung von 200 Betten ausgegangen. Was aber nun stattfinde, stehe im Widerspruch zu den Erklärungen des Landrats, trotz des Neubaus auf dem Flugfeld alle Standorte leistungsfähig und attraktiv zu erhalten („Leuchttürme“). „Fakt aber ist, dass schon vorher Standorte massiv geschwächt werden und so Patienten verloren gehen“, bemängelt Ute Geiger.

„Der Betriebsrat kündigt hiermit den energischen Widerstand gegen dieses Konzept an, das nichts anderes ist als die Schließung des Hauses auf Raten“, sagt die Betriebsratsvorsitzende. Man fordere den Landrat und die Geschäftsleitung auf, unverzüglich und ungeschminkt die Öffentlichkeit und die Mitarbeiter des Hauses zu informieren und einen Beschluss der politischen Gremien herbeizuführen. Gleichzeitig müsse zu den gemachten Versprechungen eines leistungsfähigen Hauses der Grund- und Regelversorgung zurückgekehrt werden – mit allen bisherigen Abteilungen unter Chefarztleitung.