Es kann vorkommen, dass das Schaulaufen auch mal zum Schauliegen wird. Zumindest, wenn man im Bett mit Christine Kaufmann ist, die dort ihr Cat-Zen Pillow vorstellte.

Lokales: Matthias Ring (mri)

Stuttgart - Eigentlich wollten wir an dieser Stelle Glaubensfragen vertiefen, denn Karwoche ist in Stuttgart auch Kabarettwoche, genauer gesagt „Türk-Alman Kabare Haftasi“. Da habe es gleich zum Auftakt einen Shitstorm gegeben, wie Sebastian Weingarten, der Intendant des Renitenztheaters, und Kerim Arpad, der Geschäftsführer des deutsch-türkischen Forums erzählten; sie richten die Woche im elften Jahr aus. Bei der „Hate Poetry“, in der migrationshintergründige Journalisten aus Leserbriefen zitierten, habe die türkische Fahne zu tief gehangen – unterhalb der Gürtellinie, was einer Entweihung von Staatssymbolen gleichkomme.

 

Im Verlauf der Woche hat sich die Lage wieder beruhigt, unter die Gürtellinie ging aber noch mehr, wie die Fahrt im „Comedy Orient Express“ zeigte. Die Türken kennen halt auch nichts und spielen gerne mit all ihren Klischees wie zum Beispiel das Stunksitzungsmitglied Ozan Okhan. Der schwärmte von Familienfeiern und scherzte, sein Bruder habe seinen Sohn dreimal beschneiden lassen – „um Party zu machen“. Murat Topal und Fatih Çevikkollu ritten ebenso munter auf Traditionen herum. Dieser Çevik-Dingens, wie er sich gerne nennen lässt, wird dies auch am Samstag tun, denn es ist wieder „FatihTag“.

Katzenkissen auch für Menschen mit Katzenallergie

Aber dann kam es anders, und wenn man schon mal im Bett mit Christine Kaufmann landet, die nach ihrem zweiten „Playboy“-Auftritt 1999 als „schönste Großmutter Deutschlands“ bezeichnet wurde, muss man darüber natürlich größer berichten. Sie war in Stuttgart, um ihr Cat-Zen Pillow vorzustellen. Den Prototypen habe sie genäht, nachdem sie sich beim Stillen ihrer Tochter Allegra Curtis, die so heißt, weil Kaufmanns erster Mann Tony Curtis war, einen Nerv im Nacken eingeklemmt habe. Drei Männer später habe sie sich das Kissen nach einer Zeichnung ihres vierten Gatten Klaus Zey als Cat-Zen Pillow „für sehr viel Geld“ schützen lassen.

Apropos: Das Katzenkissen für Menschen (auch mit Katzenallergie wie Christine Kaufmann) kostet 59 bis 89 Euro und ist im Betten Concept Store im neuen und verkehrsgünstig am Bahnhof gelegenen „CityGate“ zu haben. Für die Boxspringbetten muss man etwas mehr investieren: 6000 bis 84 000 Euro Listenpreis, wobei nach oben keine Grenzen sind. Thomas Golz, der Jüngste des Münchner Familienunternehmens, sagt, dass eine Sonderanfertigung mit Swarovski-Steinen und Gold für die Klientel in Russland oder Dubai schon mal mit 250 000 Euro zu Buche schlage.

Nettes Plaudern auf der Bettkante

Das in Stuttgart ausgestellte Premiummodell kostet 25 000 Euro. Nach dem Probeliegen wie bei Loriot ließ sich auf der Bettkante nett plaudern. Christine Kaufmann, die in München wohnt, um zu arbeiten, und auf Mallorca lebt, um zu sein, erzählte von ihren Büchern. Zuletzt habe sie sich am „Scheinweltfieber“ und dem „Berühmtsein als Massenwahn“ abgearbeitet. Fürs nächste Buch sei sie gerade am sammeln: Aufnahmen der „besten Fotografen der Welt“, die sie von den 50ern über die „Hippiezeiten“ bis ins neue Jahrtausend verewigt hätten. Dass die Zeit vergeht, scheint für sie kein Problem zu sein. „Ich bin irrsinnig gerne eine etwas ältere und übergewichtige Frau“, sagt sie. Also bitte! Na gut: „drei Kilo“ schiebt sie hinterher. Weil sie zu jung für eine Großmutter aussehe, seien Filmrollen derzeit rar, aber in Linz stehe sie regelmäßig auf der Bühne.

Rund um unsere Bettgeschichten war ganz schön München präsent – nicht nur die betreuende Agentur, sondern auch Geraldine Golz, die mit Mutter Eva das Bettenbusiness im Glockenbachviertel managt und als ehemaliges Model und einstige „Muse von Gunter Sachs“ in der Schickeria unterwegs ist. Wie gut, dass man von Christine Kaufmann erfährt: Stuttgart hat die besseren Zahnärzte (Schneidezahnimplantat), die besseren Chirurgen (Nasenbeinbruch) und die besseren Kaufhäuser; na, mindestens eines, dessen Namen wir nicht nennen können, weil wir an dieser Stelle schließlich keine Werbung machen.