Franz Kafka trägt graue Flanellhosen und ein weißes Unterhemd, den Hut zieht er über das Gesicht. Auf Socken stolpert er durch Nebelschwaden und wirft Briefe kreisförmig aus, als wolle er eine Bannmeile um sich ziehen. Die Nackenwirbel runden sich, die Ellbogen stoßen eckig in die Luft. Franz atmet in Stößen und wendet die Schultern schief zur eigenen Achse, die in seinem Körper steckt wie ein verschluckter Stock. „Lieber Franz“ heißt Fabio Adorisios Pas de deux über den berühmten Dichter, mit dem das Staatstheater in Kooperation mit dem Literaturarchiv Marbach und der Akademie für gesprochenes Wort am Samstag im Kammertheater die spartenübergreifende Hommage „Gibs auf, gibs auf“ eröffnet hat.