Tim Egloff inszeniert fürs Schauspiel Stuttgart das kapitalismuskritische Märchen „Momo“ von Michael Ende mit starken Frauen. Lohnt der Theaterbesuch?

Bauen/Wohnen/Architektur : Nicole Golombek (golo)

„Papa, stimmen die Zahlen?“, flüstert ein Junge im Stuttgarter Schauspielhaus seinem Nebensitzer zu. Der überlegt, zuckt die Schultern: „Keine Ahnung“. Die beiden und mit ihnen Hunderte andere Kinder und Erwachsene schauen am Samstagnachmittag zu, wie ein „Grauer Herr“ einen Friseur namens Fusi mit Zahlenakrobatik – Schlaf: 441 504 000 Sekunden, Arbeit 441 504 000, Nahrung 110 376 000“ – so lange verwirrt, bis der verdattert zustimmt, sofort ein Zeitsparkonto einzurichten.