Der TV-Schauspieler und Radsportler Uwe Rohde tritt derzeit für eine gute Sache in die Pedale. Wir haben ihn auf seiner Deutschlandtour zum Videointerview in Stuttgart getroffen.

Lokales: Tom Hörner (hör)

Stuttgart - Den Stuttgarter Hauptbahnhof würde er zur Not noch finden. Aber sonst kommt ihm die Stadt ziemlich fremd vor, obwohl der Schauspieler und Sänger Uwe Rohde hier einige Jahre verbracht hat als Mitglied des Chors an der Staatsoper. Doch einer wie Rohde, ein Radler alter Schule, findet sich immer irgendwie zurecht, auch ohne Navi am Lenker seines robusten, modernen Carbon-Renners. „Da bin ich altmodisch“, sagt er. „Eigentlich schreibe ich mir immer nur die Orte auf einen Zettel, durch die ich kommen müsste. Dann fahre ich los.“ Wenn am Ende ein paar Kilometer mehr auf der Uhr stehen, verbucht der leidenschaftliche Langstreckenfahrer das als zusätzliche Trainingseinheit. „Ich habe mich schließlich ohne Vorbereitung auf den Weg gemacht.“

 

16. oder 17. Etappe? Was spielt das für eine Rolle?

Bisher ist zumindest alles gut gegangen. Wie viele Etappen schon hinter ihm liegen, so ganz genau weiß er das aus dem Stand gar nicht. Die kommende, die ihn nach Frankfurt am Main führt, müsste wohl die 16. oder 17. sein. Aber was spielt das für eine Rolle? Viel wichtiger ist, warum Rohde sich von Hamburg auf den Weg gemacht hat, um Deutschland mit dem Fahrrad zu umrunden: Er will herzkranken Kindern helfen und als Botschafter Spendengeld für die in Essen beheimatete Stiftung Kinderherz einsammeln, die vor allem Projekte in der Forschung und der Therapie unterstützt. Passend zum Stiftungszweck hat der Radsportfunktionär Uwe Rohde sich den Streckenverlauf ausgesucht: Er bewegt sich auf einem herzförmigen Kurs durchs Land.

Er hat keinen Klingelbeutel am Rad

Botschafter Rohde ist ohne Begleitmannschaft unterwegs. Alles, was er für unterwegs braucht, muss in zwei Taschen an seinem Fahrrad passen. Nicht mal einen Klingelbeutel führt der Mann mit sich, der nicht ohne Stolz das Trikot von Team Deutschland trägt. Meist wird ihm unterwegs ein symbolischer Scheck überreicht, nicht selten aus Radsportkreisen, zu denen Rohde als ein Vizepräsident des Bundes Deutscher Radfahrer einen guten Draht hat. Nur neulich, es war im Osten der Republik, wollte ihm ein Mann unbedingt fünf Euro für die Stiftung in die Hand drücken. Nach anfänglichem Zögern hat Rohde das Geld doch angenommen – und es inzwischen auf den Namen des Mannes verbucht.

Radfahrer zum Mitmachen gesucht

Außerdem macht Rohde bei seiner Tour hin und wieder auch an Kliniken halt, um mit Ärzten und kleinen Patienten zu sprechen. Er wolle sich ein noch genaueres Bild davon machen, für was er da eintrete.

Am Ende seiner Tour wird er auf 23 Etappen rund 2300 Kilometer hinter sich gebracht haben. Und wenn alles gut läuft, wird er nicht nur Geld für die Stiftung eingefahren, sondern auch ein paar Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewonnen haben, die sich ebenfalls für seine gute Sache auf den Weg machen.