Schickhardt-Gymnasium in Herrenberg Ein Riesen-Kunstwerk an der Schulfassade
Bye-bye Grau: Die Ostfassade des Schickhardt-Gymnasiums in Herrenberg leuchtet jetzt in knalligen Farben. Das Kunstwerk ist ein beeindruckendes Gemeinschaftsprojekt.
Bye-bye Grau: Die Ostfassade des Schickhardt-Gymnasiums in Herrenberg leuchtet jetzt in knalligen Farben. Das Kunstwerk ist ein beeindruckendes Gemeinschaftsprojekt.
Der SGH-Schriftzug als Graffito steht im Zentrum, umgeben ist er von Piktogrammen, die für das vielfältige Schulleben stehen.
Mit diesem neuen Bild in leuchtenden, knalligen Farben zeigt sich seit Freitag die Ostfassade des Schickhardt-Gymnasiums, nachdem die schwarze Plane gefallen ist. Hunderte von Schülern, Eltern und Lehrern hatten zuvor gemeinsam den Countdown zur Enthüllung heruntergezählt.
Die neue gestaltete 11,39 Meter hohe und 10,90 Meter breite Fläche sei wie ein öffentliches Tagebuch, „das Zeitgeschichte einfängt, Schülerleben dieser Generation sichtbar macht und den Geist unserer Schule nach außen trägt“, beschrieb Rektorin Heike Bertsch-Nödinger das Motiv. Es sei ein „Eyecatcher“, der lebendig, positiv und lebensbejahend die Botschaft sende, „hier am SGH macht lernen Freude“.
Das Kunstwerk im XXL-Format mit mehr als 120 Quadratmetern Fläche ist nicht das erste seiner Art an dieser Stelle. Ein Vorgängerwerk prangte dort seit Beginn der 1990er-Jahre. Zum 60-jährigen Bestehen der Schule hatte deren Förderverein, die Freunde des Schickhardt-Gymnasiums, 2022 eine Initiative gestartet, die zum Ziel hatte, das inzwischen etwas verblasste Bild durch ein komplett neues Motiv zu ersetzen. Unterm Strich hat der Verein laut dem ersten Vorsitzenden Siegfried Dierberger die Neugestaltung finanziell mit über 30 000 Euro unterstützt.
Die Auswahl erfolgte demokratisch in mehreren Stufen: Am Anfang haben alle Schülerinnen und Schüler im Kunstunterricht einen eigenen Entwurf erarbeitet. In Konferenzen hat jede Klasse vier bis fünf davon ausgewählt. Ein mit Vertretern der Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft sowie des Fördervereins paritätisch besetztes Gremium hat diese dann auf 37 reduziert.
Bei der finalen Online-Abstimmung der gesamten Schulgemeinschaft machte der Entwurf des damaligen Neuntklässlers Tim Berger das Rennen. „Es ist einfach super geworden“, urteilte der aktuelle Abiturient bei der Enthüllung, die von der Bläserklasse, dem Unter- und Mittelstufenchor sowie der Breakdance-AG umrahmt wurde.
Der sichtbare Startschuss für die Umsetzung des Vorhabens erfolgte am 12. April 2022 als die 80 großformatigen Aluminiumplatten, die die Leinwand bilden, abmontiert wurden. Der Malerbetrieb Heinrich Schmid bereitete diese dann auf.
Anschließend arbeiteten rund 150 Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis zwölf in wechselnden Besetzungen, betreut von den Kunstlehrkräften Volker Maurer, Wencke Roth und Danielle Zimmermann, über zweieinhalb Schuljahre für jeweils vier Stunden pro Woche daran, das Motiv zu übertragen.
„Aus dem Entwurf eines Schülers wurde so ein identitätsstiftendes Gemeinschaftsprojekt“, betont Bertsch-Nödinger. Aus Sicht von Herrenbergs Oberbürgermeister Nico Reith ist die neue SGH-Ostfassade ein gutes Beispiel für gelungene Schülerbeteiligung.
Nicht nur der Rathauschef ist überzeugt, dass das Gemälde stadtbildprägend sein wird, sondern auch Siegfried Dierberger: „Das ist eines der größten Wall-Art-Objekte im Umkreis und ein wahres Kunstwerk.“