Die neuen Fahrzeiten auf der Murrbahn sind vielen Anliegerkommunen ein Dorn im Auge. Bei einem Treffen des Verkehrsverbands gerät die Nahverkehrsgesellschaft ins Visier.

Waiblingen - Scharf kritisiert worden sind bei einem Treffen des Verkehrsverbands Murrtalbahn im Waiblinger Landratsamt am Montagmorgen die neuen Fahrplanabläufe auf der Murrbahn, die von Oktober an gelten. Der Schwäbisch Haller Landrat Gerhard Bauer sprach von nicht eingehaltenen Zusagen des Verkehrsministeriums, einer sehr schlechten Information seitens der Nahverkehrsgesellschaft des Landes und von Fahrplanverschlechterungen, die der Murrtalbahn auf die Dauer Fahrgäste kosten könnten. „Wir sind auf dem Abstellgleis und werden immer mehr abgehängt“, sagte Bauer.

 

Die Hauptkritik des Landrats, die von etlichen Bürgermeistern der Anrainerkommunen geteilt wurde, galt dem sogenannten Übergangsfahrplan, der von 1. Oktober an bis zum Dezember nächsten Jahres gelten soll. Demnach sollen einige wichtige Pendlerzüge nicht mehr durchgängig zwischen Stuttgart und dem Schwäbisch Haller Stadtteil Hessental unterwegs sein, sondern nur bis Gaildorf fahren, wo die Fahrgäste umsteigen müssen. „Wir verärgern damit unsere treuste Kundschaft, die Pendler“, sagte Erwin Tiroke, der Chef des Geschäftsbereichs Nahverkehr im Schwäbisch Haller Landratamt. Auf Kritik stieß zudem, dass es mit Beginn des neuen Vertrags Ende 2017 nur stündliche Züge über Gaildorf hinaus nach Schwäbisch Hall geben soll. Die Stadt werde schlechter gestellt als andere Städte, kritisierte der Landrat Bauer.