Nach einer wechselvollen Planungsgeschichte wird die Kindertagesstätte an der Schießhausstraße nun doch errichtet. 40 Kinder werden dort bald spielen und toben.

Plieningen - Sie war lange geplant, nun kann sie gebaut werden, die Kindertagesstätte an der Schießhausstraße 9/1. In der vergangenen Woche haben der Umwelt- und Technikausschuss wie auch der Verwaltungsausschuss im Gemeinderat dem Vorhaben zugestimmt. Damit kann die Stadt schon im kommenden Monat mit dem Bau des eingeschossigen Hauses beginnen, in dem künftig 40 Kinder bis zu sechs Jahren in drei Gruppen unterkommen. Betreut werden sie von Erzieherinnen, für die knapp elf Stellen vorgesehen sind. Läuft alles wie vorgesehen, wird die Kita im Januar 2015 in Betrieb genommen.

 

Dabei hatte es lange Zeit nicht gut ausgesehen für das Vorhaben. Schon seit 2010 ist der Standort im Gespräch. Doch zum einen liegt das Grundstück für die Kita direkt neben einem Spielplatz. Den wollte die Verwaltung nicht antasten – denn in den ersten Entwürfen für das Vorhaben war noch die Rede davon gewesen, dass ein Teil der Spielfläche für den Kindergarten weichen muss. Das ist inzwischen vom Tisch, die Architekten haben den Bau so geplant, dass der Spielplatz erhalten bleibt.

45 Wohneinheiten sind im Gebiet Schießhausäcker entstanden

Zum anderen hatte sich die Vermarktung des Neubaugebiets Schießhausäcker, in dem die neue Kita liegt, in seinen Anfängen eher schleppend angelassen. Nur wenige Häuslebauer wollten sich dort zunächst niederlassen. Das hat sich mittlerweile geändert. Im Wohngebiet Schießhausäcker sind 45 zusätzliche Wohneinheiten entstanden, auch im benachbarten Gebiet Im Köpfert sind in den vergangenen Jahren 55 weitere Wohneinheiten dazugekommen. Weil sich viele junge Familien in den beiden Neubaugebieten niedergelassen haben, es gerade in Plieningen lange Wartelisten für Kitaplätze und obendrein seit August dieses Jahres einen Rechtsanspruch auf die Betreuung von Kindern ab dem ersten Geburtstag gibt, ist die Stadt längst im Zugzwang – sie muss so schnell wie möglich Kita-Plätze im Stadtbezirk schaffen.

Es gibt keinen Keller und kein zweites Geschoss

Die Anregungen des Bezirksbeirats hat die Verwaltung in ihren Plänen nur teilweise aufgenommen. Weder ein zweites Geschoss, das sich die Lokalpolitiker gewünscht hatten, noch eine teilweise Unterkellerung des Hauses wird es geben. Ersteres liegt daran, dass der Bebauungsplan an der Stelle keine zweite Etage zulässt. Eine Änderung des Bebauungsplans aber würde zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen, die die Stadt derzeit nicht hat. Die Unterkellerung hingegen ist schlichtweg an geschätzten Mehrkosten in Höhe von 150 000 Euro gescheitert. Nur ein kleiner Medienraum kann bei den derzeitigen Planungen in dem Haus nicht berücksichtigt werden – und für diesen eigens einen Keller zu bauen, hält die Verwaltung für unwirtschaftlich.

Der Wunsch des Bezirksbeirats nach einer überdachten Abstellfläche für Kinderwagen hingegen wird realisiert – einen solchen Abstellraum hat die Verwaltung nachträglich eingeplant. Und auch die Kritik der Lokalpolitiker am ursprünglich vorgesehenen Flachdach scheint gefruchtet zu haben: Das Gebäude wird mit mehreren Steildächern überspannt.