Ein 25-Jähriger greift – offenbar ohne Grund – einen unbekannten Fahrgast an. Dieser wehrt sich so heftig, dass der ursprüngliche Angreifer selbst die Polizei ruft. Jetzt wird gegen beide ermittelt.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Remshalden - Am Silvestertag hat am Bahnhof Remshalden-Geradstetten (Rems-Murr-Kreis) ein 25-Jähriger offenbar unvermittelt auf einen anderen Mann eingeschlagen. Dieser setzte sich so heftig zur Wehr, dass der mutmaßliche Angreifer schließlich selbst den Notruf wählte. Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen – und nach dem zweiten Beteiligten. „Es gibt von dem Vorfall Videoaufnahmen, die werden jetzt ausgewertet“, so ein Sprecher der Bundespolizei.

 

Waren die Schläge Notwehr – oder zu viel des Guten?

Bislang gehen die Ermittler davon aus, dass der 25-Jährige somalischer Herkunft gegen 14 Uhr auf dem Bahnsteig ohne erkennbaren Grund einen anderen Reisenden angriff. Dieser schlug jedoch zurück – möglicherweise benutzte er dafür sogar eine Flasche. Mit mehreren blutenden Platzwunden im Gesicht, einem ausgeschlagenen Zahn und einer verletzten Zunge wählte der 25-Jährige schließlich selbst den Notruf.

Der Kontrahent suchte nach der Schlägerei das Weite, der 25-Jährige kam in ein Krankenhaus. Nicht nur gegen den ursprünglichen Angreifer, sondern auch gegen den Unbekannten wird nun ermittelt – „wegen des Verdachts auf Körperverletzung“, erklärt der Sprecher. Zwar komme in diesem Fall auch eine Notwehrsituation in Betracht, „es könnte hier aber auch eine Überschreitung der Notwehr gewesen sein.“ Hinweise werden unter 07 11/87 03 50 entgegengenommen.