Es soll um hunderte Kilogramm Drogen gehen – im bayrischen Mittelfranken und im östlichen Baden-Württemberg haben Ermittler offenbar ein ganzes Netzwerk ausgehoben.

Ansbach - Mit Hunderten Kilogramm Drogen soll ein Netzwerk von Händlern gedealt haben, das Ermittler in den vergangenen Wochen im bayerischen Mittelfranken und im östlichen Baden-Württemberg ausgehoben haben. Es habe 20 Durchsuchungen und Untersuchungshaftbefehle gegen zwölf Personen gegeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Insgesamt werde gegen 70 Personen ermittelt.

 

Zuletzt waren demnach im Zuge dieser Ermittlungen am vergangenen Donnerstag drei Personen und am Freitag zwei Personen festgenommen worden. Doch bereits in den Wochen zuvor waren die Ermittler nach und nach Drogendealern aus dem Netzwerk auf die Schliche gekommen.

Beschreibung ließt sich wie eine Schnitzeljagd

Die Beschreibungen von Polizei und Staatsanwaltschaft lesen sich wie eine regelrechte Schnitzeljagd: Wurde ein Verdächtiger ermittelt, gab es durch diesen oft wieder Hinweise auf weitere Dealer. Die Polizisten klinkten sich in die Handelskette ein und bestellten in einem Fall auch selbst Drogen, um den Dealer bei der Übergabe festzunehmen. Bei den Ermittlungen stießen die Polizisten auch auf weitere mutmaßliche Verbrechen: Zwei Männer und eine Frau sollen etwa einen der Dealer überfallen, misshandelt und Drogen geraubt haben. Auch diese Gruppe wurde festgenommen.

Bis auf die hier beteiligte Frau sind die Festgenommenen laut den Ermittlern alle Männer, viele von ihnen sind unter 30 Jahre alt. Viele Festnahmen gab es im bayerischen Landkreis Ansbach, die Ermittler gingen aber auch gegen einen Händler im Ostalbkreis vor. Die Drogen - 230 Kilogramm Marihuana, 30 Kilogramm Amphetamine, 1000 Ecstasy-Tabletten sowie Kokain und Testosteron - wurden laut den Ermittlern wohl in Baden-Württemberg oder über das Darknet gekauft.