Asia Argento, die den Produzenten Harvey Weinstein der Vergewaltigung bezichtigt, wird aus dessen Lager als Heuchlerin beschimpft. Denn auch gegen Argento gibt es nun den Vorwuf des sexuellen Missbrauchs. Alles Lüge, sagt Argento.

New York - Harvey Weinsteins Anwalt Ben Brafman hat den Missbrauchsvorwurf gegen die Regisseurin und Schauspielerin Asia Argento scharf kommentiert. Argento ist eine jener Frauen, die Weinstein im Herbst vergangenen Jahres der sexuellen Erpressung und Vergewaltigung bezichtigt hatten. Nun hat die „New York Times“ publik gemacht, dass der Schauspieler Jimmy Bennett behauptet, im Alter von 17 Jahren von Argento missbraucht worden zu sein. Argento soll Bennett deswegen mitten in der Debatte um Weinstein im Stillen 380 000 Dollar bezahlt haben.

 

Diese Wendung, so Brafman gegenüber dem Branchenblatt „Hollywood Reporter", entlarve das „schockierende Maß der Heuchelei von Argento“. Bei den Vorwürfen gegen sie gehe es um den Missbrauch eines Minderjährigen. Ihre „Versuche, Harvey Weinstein zu zerstören“, bezögen sich dagegen auf eine sich über vier Jahre hinziehende, „einvernehmliche sexuelle Beziehung zwischen Erwachsenen“. Die Doppelbödigkeit ihres Gebarens mache klar, „wie schludrig die Vorwürfe gegen Mr. Weinstein geprüft wurden“. Es dürfe keine weiteren „Verurteilungen durch grundlegend Unehrliche“ geben.

Eine maßlose Geldforderung

Asia Argento hat sich nun allerdings ebenfalls über ihren Agenten zu Wort gemeldet. Sie weist die Darstellungen in der „New York Times“ entscheiden zurück: „Ich bin zutiefst schockiert und verletzt eine Geschichte zu lesen, die absolut falsch ist.“ Sie habe „niemals irgendeine sexuelle Beziehung“ zu Jimmy Bennett gehabt, dem sie über mehrere Jahre ausschließlich freundschaftlich verbunden gewesen sei. Diese Freundschaft sei zu Ende gegangen, als Bennett plötzlich „eine maßlose Geldforderung“ an sie gestellt habe.

Argento dementierte die Zahlung an Bennett nicht, betonte aber, damit habe sie ihm helfen wollen. Ihr Lebensgefährte - der inzwischen verstorbene Fernsehkoch Anthony Bourdain - habe sich Sorgen um einen möglichen Rufschaden gemacht, den Bennett verursachen könnte. Daher habe das Paar entschieden, „mitfühlend auf Bennetts Forderung nach Hilfe zu reagieren und ihm Hilfe zu geben“. Bourdain persönlich habe Bennett finanziell unterstützt - „unter der Bedingung, dass wir keine weiteren Einmischungen in unser Leben erleiden müssen“. Bourdain starb im Juni während Dreharbeiten in Frankreich, laut Polizei beging er Suizid.