Die schwankenden Temperaturen belasten die Straßen in Vaihingen und Möhringen. Mitarbeiter des Tiefbauamts kontrollieren die großen Straßen regelmäßig auf Schlaglöcher und Risse und reparieren sie bei Bedarf.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen/Vaihingen - Gegen das Wetter ist der Mensch machtlos. Die wochenlange Eiseskälte in diesem Winter macht den Straßen zu schaffen. Noch schlimmer allerdings sind Temperaturschwankungen, erklärt Wolfgang Arnold, der beim städtischen Tiefbauamt für den Bezirk Stuttgart-Vaihingen mit Büsnau, Dürrlewang und Rohr zuständig ist. „Wenn es nach einer Kältephase wieder wärmer wird und Schnee und Eis tauen, gelangt Feuchtigkeit in die Ritzen im Asphalt. Wenn es dann wieder gefriert, dehnt sich die Feuchtigkeit aus und der Straßenbelag kann aufplatzen“, sagt Arnold. Risse und Schlaglöcher in der Asphaltdecke sind die Folge. „Gerade diese wechselnden Wetterbedingungen sind schwierig“, so Arnold.

 

Um im Falle eines Falles gleich Erste Hilfe leisten zu können, sind die Mitarbeiter der Baubetriebsstellen des Tiefbauamts täglich auf den Straßen in Vaihingen und Möhringen unterwegs. „Sie schauen, dass die Verkehrssicherheit der Straßen gewährleistet ist“, sagt Arnold. „Unsere Mitarbeiter kontrollieren die Straßen auf Schäden und können diese im Notfall mit Kaltasphalt flicken“, erläutert Roland Kurz. Er ist im Tiefbauamt für Möhringen, Fasanenhof, Sonnenberg, Degerloch und Hoffeld zuständig.

Insbesondere ältere Straßen machen Probleme

Vor allem die wichtigen Verbindungs- und Durchgangsstraßen werden regelmäßig überprüft. Dazu gehört unter anderem die Nord-Süd-Straße als Zubringer von der Autobahn zum Synergiepark. Die hohe Zahl von Autos und Lastwagen, die die Straße täglich befahren, belastet die Substanz zusätzlich. „An der Nord-Süd-Straße gibt es immer etwas zu tun“, sagt Kurz. Zudem seien die Mitarbeiter mehrfach an der Lohäckerstraße zwischen den Stadtteilen Fasanenhof und Möhringen im Einsatz gewesen. „Sie ist generell in keinem guten Zustand“, sagt Kurz.

Insbesondere die Verkehrswege älteren Baujahrs machen dem Tiefbauamt Sorgen. „Die Straßen aus den 60er-Jahren bereiten uns große Probleme“, sagt Arnold. Damals habe man beim Straßenbau nur eine dünne Schicht „Schwarzbelag“, also Asphalt, auf die darunter geschotterten Straßen aufgebracht. Teilweise sind diese Schichten nur sechs Zentimeter dick. Heute werden üblicherweise 14 Zentimeter Asphalt aufgetragen, erklärt Arnold. Die dünne Schicht der alten Straßen nimmt leichter Schaden als die nach heutigen Richtlinien gebauten Verkehrswege.

Auf den Baustellen liegt die Arbeit wegen der Kälte still

Eine Bilanz, wie schadhaft der Winter 2016/2017 war, möchten weder Wolfgang Arnold noch Roland Kurz ziehen. „Derzeit ist das Ausmaß der Schäden noch nicht abschätzbar. Wir müssen abwarten, bis es dauerhaft wärmer wird. Im März etwa können wir eine abschließende Beurteilung vornehmen“, sagt Arnold. Dann soll auch noch einmal geprüft werden, ob eine Straße großflächiger saniert werden muss. Gewisse Schäden allerdings seien normal. „Risse, Schlaglöcher und andere Abnutzungserscheinungen gibt es auch im Sommer“, sagt Arnold.

Im Gegensatz zur Nässe macht Streusalz den asphaltierten Straßen weniger Probleme. „Davon sind eher Betonbauteile betroffen, wie Randsteine oder Gullys“, sagt Roland Kurz. „Parkhäuser, Brücken und Spritzschutzwände aus Beton werden durch das Streusalz eher in Mitleidenschaft gezogen“, ergänzt Arnold.

Das kalte Wetter bremst auch die Baustellen in den Stadtbezirken aus. Drei davon gibt es derzeit in Vaihingen und Möhringen. An der Gammertinger Straße in Möhringen werden Kanalbauarbeiten durchgeführt, an der Steigstraße in Rohr sowie am Knappenweg im Dachswald Arbeiten an den Versorgungsleitungen. „Derzeit ist es aber zu kalt, um an den Baustellen weiterzuarbeiten“, sagt Kurz. Die Gerätschaften, die etwa die Leitungen zusammenschweißen, funktionierten bei den Temperaturen schlichtweg nicht. Sobald es wärmer wird, soll aber an den Straßen weitergearbeitet werden.

„Wir können das Wetter nicht beeinflussen“, sagt Kurz. „Wir müssen es nehmen, wie es kommt, und dann entsprechend reagieren“, sagt Arnold.