Nach der gescheiterten Schlichtung mit der Parteibasis und der Gegenkandidatur von Thorsten Frei, OB von Donaueschingen, holt der umstrittene CDU-Bundestagsabgeordnete in einem Brief an Mitglieder zum Rundumschlag aus.

Villingen-Schwenningen - Der Streit um die abermalige Nominierung des umstrittenen CDU-Bundestagsabgeordneten Siegfried Kauder für den Wahlkreis Schwarzwald-Baar/Kinzigtal eskaliert. Nach der gescheiterten Schlichtung des Altministerpräsidenten Erwin Teufel griff der 61-jährige Rechtsanwalt seine parteiinternen Gegner am Donnerstag in einem Brief an die rund 1800 CDU-Mitglieder seines Wahlkreises heftig an.

 

Die Lokalpresse sieht damit endgültig die „CDU-Schlammschlacht“ an der Basis eröffnet. Die Kandidatur des gerade in seinem Amt bestätigten Donaueschinger OB Thorsten Frei sei „inszeniert“ worden, so Kauder. Zunächst sei der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Rombach „bedrängt“ worden, dann Frei. Von beiden Kandidaturen, so gibt Kauder zu verstehen, profitierten seine parteiinternen Gegner.

Seinen Kritikern, die er im CDU-Stadtverband Villingen-Schwenningen verortet, sei „jedes Mittel recht, meine Person, das Mandat und ein hohes politisches Amt (. . .) zu beschädigen.“ Damit meint Kauder seinen Vorsitz im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages.

Polit-Mobbing, Zensur und Verhöhnung

Weiter spricht er von „Polit-Mobbing“ sowie von „Zensur und Verhöhnung“ seiner Person. In der Parteipostille „CDU Intern“ sei ein Absatz entfernt worden, in dem Kauder seine Gegner geschmäht habe, sagte dazu der verantwortliche Redakteur und CDU-Pressesprecher Kai Palme. Weitere Kommentare lehnte er ab. „An der Schlammschlacht des Herrn Kauder werden wir uns nicht beteiligen“, sagte er.

Kauders Gegner halten ihm Kommunikationsunfähigkeit, persönliche Ausfälle und autokratischen Führungsstil vor. Auf diese Vorwürfe geht Kauder nicht ein. Ebenso wenig darauf, wie er Ex-CDU-Landeschef Erwin Teufel als Schlichter düpiert hatte, in dem er ihn bei einer Pressekonferenz sitzen ließ. Die von der Basis gewollte Mediation sei „nicht durchgeplant und durchdacht“ und letztlich „Schwachsinn“ gewesen. Kauder erklärte, er halte weiter an seiner Kandidatur fest. Er kündigte eine „Leistungsbilanz“ seiner Wahlkreisarbeit an, „die sich sehen lassen kann.“