Beim Schlapperfest machen sich Besucher Gedanken über die Brachflächen im Ortskern.

Weissach - Weithin sichtbar hing am Samstag wieder der große Schlapper am Eingang zum Festgelände im Herzen von Weissach – ein untrügliches Zeichen dafür, dass es Zeit für das Schlapperfest ist. Zum 44. Mal hatten die Vereine die Weissacher und Flachter eingeladen, einen Tag lang zu feiern und zu genießen. Seit vier Jahren ist der TSV Weissach federführend bei der Ausrichtung des Festes, mit dabei sind auch der TC Weissach-Flacht und der VdK Weissach. Den furiosen Auftakt machten 56 Turn- und Tanzkinder des TSV. Die Mädchen von vier bis 19 Jahren zeigten in ihren pinkfarbenen Shirts eine flotte Tanzshow, die von so manchen Eltern gleich per Smartphone aufgenommen wurde.

 

Nicht ganz so reibungslos klappte der Fassanstich auf der Bühne durch den Bürgermeister Daniel Töpfer. Offensichtlich war der Hahn zu klein, sodass die Bemühungen des Bürgermeisters zunächst nicht zum gewünschten Erfolg führten, nämlich dass das Freibier aus diesem ersten Fass fließen möge. Doch die Besucher kamen dann trotzdem noch zu dem erhofften kostenlosen Glas Bier.

Ein Wunsch: Grünfläche oder Blumenwiese

Während die schon bereitstehenden Karate-Kids des Sportvereins noch den Bürgermeister auf der Bühne beobachteten, war das Martinshorn der Feuerwehr zu hören. Denn das Schlapperfest begann gleich mit einem Feuerwehreinsatz. Eine Fritteuse hatte sich so erhitzt, dass das Fett qualmte und fachmännisch gelöscht werden musste – unter Einsatz von Atemschutzgerät. Das Gerät, das sonst knusprige Pommes frites produziert, lag später als verkohlter Überrest auf der Brachfläche am Rande des Marktplatzes.

Apropos Brachfläche: In der Weissacher Ortsmitte gibt es derzeit ja gleich zwei davon, die am Marktplatz und eine andere neben dem alten Rathaus. Was meinen denn die Festbesucher, was damit geschehen soll? „Eine Grünfläche, am besten eine Blumenwiese“, sagte Johanna Dijkstra mit Blick auf den Bereich Richtung Rathaus. Auf jeden Fall soll da nichts mehr gebaut werden, betont sie, und wird dabei von anderen zustimmend bestätigt. Das wäre auch für das Restaurant Ratsstuben gut, meinte sie, wo bei schönem Wetter jeden Abend bis zu 30 Gäste im Freien säßen.

Ein Wunsch: Eiscafé und Bistro

Margarethe Bartholomäi wünscht sich für Weissach ein schönes Eiscafé und eine Art Treffpunkt, vielleicht ein Bistro, wo man sich mit Bekannten verabreden könne. Daniela Henzler, die mit ihrer Familie beim Fest unterwegs ist, betont wie andere auch schon, dass bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden soll, aber auch eine Eisdiele würden sie und ihre Tochter sich wünschen, während eine andere Festbesucherin darauf hinweist, dass es kein Schuhgeschäft gibt und auch noch ein Buchladen gut wäre. Wünsche haben die Weissacher also durchaus reichlich für die Flächen, mit denen sich die Gemeinderäte nach der Sommerpause beschäftigten müssen.

Hielt sich der Besucherandrang bei der Eröffnung noch in Grenzen, so brummte der Marktplatz am Abend. Die Band Reset rockte mit ihrer Partymusik ordentlich ab – ganz so, wie Festbesucherin Margarethe Bartholomai schon mittags geschwärmt hatte. „Da ist dann richtig Stimmung“, sprach sie aus der Erfahrung der Vorjahre.