Die beiden Bahntreiber Go-Ahead und Abellio sollen fünf neue Linien in Baden-Württemberg bedienen – die dafür nötigen Züge fehlen allerdings bisher.

Stuttgart - Die Übergabe ehemaliger Nahverkehrsverbindungen der Deutschen Bahn DB an ihre Konkurrenten Go-Ahead und Abellio gestaltet sich weiterhin holprig. So rechnen die beiden Betreiber zum kommenden Fahrplanwechsel im Dezember mit neuen Problemen. Go-Ahead und Abellio sollen dann weitere fünf Linien übernehmen, unter anderem die Verbindung von Stuttgart über Göppingen nach Ulm und von Stuttgart über Heilbronn in Richtung Würzburg.

 

Schon auf den bisher übernommenen Strecken klagen Fahrgäste über Verspätungen und Zugausfälle. Als Hauptgrund gälten die neuen Fahrzeuge, die nicht wie geplant funktionierten, hieß es bei einer Sitzung des Fahrgastbeirats Baden-Württemberg. Hinzu kämen Personalengpässe.

Zwar werde mit Hochdruck an der Lösung der Probleme gearbeitet, doch sei nicht sicher, ob für die neuen Strecken von Dezember an bereits genügend intakte Fahrzeuge zur Verfügung stünden. Die Situation sei angespannt, räumten die Betreiber ein. So seien bei den Stadler-Fahrzeugen von Go-Ahead Softwareänderungen notwendig. Hier fehle noch die Freigabe des Eisenbahn-Bundesamts.

Der Vorsitzende des Fahrgastbeirats, Matthias Lieb vom umweltfreundlichen Verkehrsclub Deutschland (VCD), forderte eine Verbesserung der Fahrgastinformation. Die Betroffenen müssten wenigstens über die Störungen rechtzeitig informiert werden. Ein Sprecher des Landesverkehrsministeriums wies darauf hin, dass das Ministerium wöchentlich mit den Fahrzeugherstellern in Kontakt sei. Zudem werde gegenwärtig zusammen mit den Bahnunternehmen an Ersatzkonzepten gearbeitet, um die Auswirkungen auf die Fahrgäste durch den Lieferverzug so gering wie möglich zu halten.