Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) will einen Stresstest für den derzeitigen Stuttgarter Hauptbahnhof. Die Bahn ist strikt dagegen.

Stuttgart - Die Bahn hat am Sonntag einen Vorschlag von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) für einen zweiten Stresstest strikt abgelehnt. Ein Bahnsprecher reagierte mit „völligem Unverständnis“ auf den von Hermann angeregten Leistungstest für den bestehenden Kopfbahnhof. „Im letzten Lenkungskreis wurde verbindlich verabredet, die Ergebnisse des Stresstests zum geplanten Tiefbahnhof am 14. Juli vorzustellen“, sagte der Bahn - S precher. Dies entspreche auch den Vereinbarungen der Schlichtung unter Heiner Geißler. „Es gibt über einen zweiten Stresstest auch keine Verhandlungen.“ Die Bahn will die Bauarbeiten am Montag fortsetzen ; geplant ist der Aufbau von Rohrleitungen zum Grundwassermanagement. Proteste der Gegner werden erwartet.

 

„Für den bestehenden Kopfbahnhof ist ebenfalls ein Leistungstest erforderlich, um realistische Vergleichswerte zum geplanten Tiefbahnhof zu bekommen“, hatte Hermann zuvor der Nachrichtenagentur dpa gesagt. Verkehrsexperten hätten ihm gesagt, dass „im Kopfbahnhof zu Spitzenzeiten deutlich mehr Züge fahren können als jene 37, die gegenwärtig als Vergleichswert im Stresstest für den geplanten Tiefbahnhof zugrunde gelegt werden“. Es könnten bis zu 44 Züge sein.