Wie schnell darf man im Bahnhof fahren?
Es hat sich bereits eine interessante Debatte über Einfahrhöchstgeschwindigkeiten ergeben, bei der die Bahn den Kopfbahnhof eher langsam und ihren Tiefbahnhof eher schnell gerechnet hat. Eine spannende Frage lautet: Darf man im Durchgangsbahnhof schneller als mit Tempo 20 einfahren, wenn an einem Bahnsteig gleich zwei Züge halten, wie es offenbar künftig vorgesehen sein wird? Und wie schnell fährt man gegen den Berg an?

Welche Vorteile haben durchgebundene Linien?
Die Verkehrsministerin Tanja Gönner (CDU) hat den Vorteil von durchgebundenen Linien gepriesen. Fahrgäste aus Schwäbisch Hall könnten beispielsweise künftig, ohne in Stuttgart aussteigen zu müssen, nach Tübingen fahren. Das wäre auch in einem Kopfbahnhof möglich, weshalb hinterfragt werden müsste, warum man heute darauf verzichtet. Stimmt es, dass die Durchbindung nicht auf Basis ermittelter Fahrgastströme erfolgt, sondern durch die Gleislage im Tiefbahnhof bestimmt wird? Sind nicht aufgrund der Direktverbindungen zum Flughafen strukturelle Nachteile im ganzen Land zu erwarten? Und kann es sich das Land, das die Züge für den Nahverkehr bestellt, überhaupt leisten, einen solch aufwendigen Fahrplan zu fahren? Schließlich muss für dieselbe Anzahl von Zügen künftig etwa ein Viertel mehr für die Nutzung der neuen Bahnhöfe sowie für die auf hohe Geschwindigkeiten ausgelegte ICE-Strecke bezahlt werden. Die Ministerin rechnet mit positiven Ausschreibungsergebnissen für den Nahverkehr, weil die Deutsche Bahn Konkurrenz bekommen hat - die Trassen- und Stationspreise spielen dabei aber keine Rolle.