1942 ist die Weltkriegsbücherei im Schloss Rosenstein Anlaufpunkt für Stuttgarter Schulklassen. Was einst als Erinnerung für den Ersten Weltkrieg diente, nutzten die Nazis zur Propaganda.

Stuttgart - In eleganter Erhabenheit schmückt Schloss Rosenstein 1942 den Rosensteinpark. Von außen betrachtet wirkt es auf den sechs Fotos im Bestand unseres Projekts „Stuttgart 1942“ nicht viel anders als heute. Im Innern hingegen hat sich seitdem viel getan: Die klassizistische Einrichtung fiel am 13. September 1944 größtenteils einem verheerenden Bombenangriff zum Opfer. Auch die Nutzung ist heute eine andere. Wo sich jetzt das Naturkundemuseum befindet, war damals laut dem Bundesblatt des Deutschen Offiziersbundes „eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges“ untergebracht: die 1915 vom Ludwigsburger Kaffeefabrikanten Richard Franck gegründete Weltkriegsbücherei.