In einem Jahr soll alles fertig sein. Die Aufwertung von Schloss Filseck und das Gestalten des gleichnamigen Landschaftsparks schreiten zügig voran. Mehr als sieben Millionen Euro nimmt die Schloss-Filseck-Stiftung der Kreissparkasse dafür in die Hand.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Uhingen - Einiges ist bereits fertig, vieles wird gerade fertig gemacht – und bis Mitte nächsten Jahres soll alles fertig sein: Das altehrwürdige Schloss Filseck wird für mehr als sieben Millionen Euro herausgeputzt. Den Löwenanteil der Kosten trägt die Schloss-Filseck-Stiftung der Kreissparkasse. Beteiligt sind zudem, vor allem was das Anlegen neuer Wege und deren Unterhaltung angeht, die Städte Göppingen und Uhingen. 200 000 Euro schießt der Verband Region Stuttgart zu.

 

Wenn man so will, laufen auf der Anhöhe oberhalb der B 10 gerade drei verschiedene Projekte parallel. Diese haben das gemeinsame Ziel, das herrschaftliche Anwesen zu einem wahren Schmuckkästchen zu machen. Bis Ende Juli wird als erstes die Arbeit an den Außenanlagen abgeschlossen. Der Schlossgarten wurde nach historischem Vorbild wieder hergestellt und an die ebenfalls in Vergessenheit geratene Pomologie angeschlossen. Hinzu kamen ein Stauden- und Kräutergarten sowie ein Grünes Klassenzimmer. Angebunden wurde darüber hinaus das hangabwärts gelegene alte Pumpenhaus des Schlosses.

Gastronomie erweitert Öffnungszeiten

Bis zum Ende des Jahres sollen dann auch sämtliche bauliche Maßnahmen im und direkt beim Schloss fertig sein. Der großzügig und repräsentativ umgestaltete Zugang ist ebenso fertig wie der fortan autofreie Schlosshof, ein separates Wirtschaftsgebäude und der Biergarten, in dem Wanderer und Ausflügler einfache und preiswerte Gerichte sowie Kaffee und Kuchen bekommen können. Direkt daneben liegt ein ebenso großzügiger wie ansprechender neuer Spielplatz, der kurz vor seiner Vollendung steht – und auch für motorisch eingeschränkte Kinder geeignet ist.

Sein bestehendes Restaurant und die künftige Schlosswirtschaft mitsamt Biergarten wird der Pächter Milos Vujicic in naher Zukunft täglich geöffnet haben. „Es hat bei Besuchern immer wieder Irritationen gegeben, wenn sie vor verschlossenen Türen standen“, nennt Thomas Wolf, der Geschäftsführer der Schloss-Filseck-Stiftung, den Grund für die Ausdehnung der Öffnungszeiten. Vujicic seinerseits nutzt die neuen Möglichkeiten, um seinen Auszubildenden mehr Verantwortung zu geben. „Die jungen Leute sollen die Wirtschaft und den Biergarten weitgehend in Eigenregie umtreiben“, erklärt der 29-Jährige.

Beim Landschaftspark machen jetzt alle mit

Ebenso wie diese Gaststätte müssen der neue Informationsbereich am Eingang, weitere Ausstellungsflächen im historischen Teil des Schlosses sowie ein Vortrags- und Veranstaltungsbereich noch fertiggestellt werden. Alfred Tomaschko von der LBBW Development GmbH, der die Einzelprojekte leitet und koordiniert, ist zuversichtlich, „dass wir das in den nächsten sechs Monaten vollends hinbekommen“. Und bis Mitte 2016 soll auch der Landschaftspark Filseck vollendet sein.

Eine 9,3 Kilomete lange Rundtour, mit etlichen Abkürzungen oder zusätzlichen Stichwegen, wird dann 17 sogenannte Orte erschließen, die Informationen zur Natur und zur Landschaft, zur Geschichte und zur Landwirtschaft bieten oder auch nur zum Schauen und Verweilen einladen. „Wir sind früh in die Gespräche mit allen Beteiligten und Betroffenen eingestiegen und haben es geschafft, dass nach anfänglichen Bedenken nun alle mitgestalten wollen“, freut sich Thomas Wolf. Stolz ist auch der Göppinger Kreissparkassen-Chef Hariolf Teufel: „Wir haben es bisher ganz gut hinbekommen, auch wenn durch die Bauerei viele leiden mussten.“ Dem Anspruch, auf Schloss Filseck „Raum für Genuss und Inspiration“ zu schaffen, sei man jedenfalls schon ziemlich nahe, ergänzt er.