Parkbesucher müssen sich noch gedulden: Der neue Kiosk im Unteren Schlossgarten öffnet später als geplant.
Würstchen und Pommes, aber auch gesunde, vegetarische und vegane Speisen sowie Kaffee und Kuchen sollten eigentlich ab September im Kiosk im Unteren Schlossgarten angeboten werden. Aufgrund erneuter baulicher Verzögerungen wird der Neubau, der auf Höhe der Grillstelle entsteht, erst 2026 eröffnen. Für diese Sommersaison steht interimsweise ein Foodtruck zur Verfügung.Dies teilte das zuständige baden-württembergische Ministerium für Finanzen auf eine Anfrage des FDP-Landtagsabgeordneten Friedrich Haag mit.
Baum zerstört alten Kiosk
Die Kosten für den Kiosk-Neubau samt einer behindertengerechten Toilettenanlage werden voraussichtlich im mittleren sechsstelligen Bereich liegen, so Staatssekretärin Gisela Splett. Der alte Pavillon musste wegen eines Sturmschadens abgerissen werden, nachdem im Juni 2021 ein Baum auf das Dach des Gebäudes gestürzt war. Ursprünglich wurde der Abschluss der Bauarbeiten im zweiten Quartal 2025 angestrebt. Da unter anderem die Verlegung bestehender Leitungen mehr Zeit als erwartet in Anspruch nahm, wurde dann das dritte Quartal anvisiert. Der Termin kann jedoch ebenfalls nicht gehalten werden.
Infolgedessen wurde die Bewerbungsfrist, die ursprünglich am 6. Juni enden sollte, verlängert. „Aufgrund der baulichen Verzögerungen konnten bisher keine Besichtigungen stattfinden“, sagt Splett. Bisher gab es 16 Interessensbekundungen und zwei Bewerbungen. „Der weitere Verfahrensablauf wird sich am baulichen Fortschritt der Maßnahmen orientieren. Sobald die Besichtigungen stattfinden konnten, wird eine Auswertung der dann eingegangenen Bewerbungen stattfinden.“ Ziel sei es, den Kiosk für zunächst zehn Jahre neu zu verpachten. Er soll jeweils vom 15. März bis 15. November täglich von spätestens 10 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet sein.
Im Durchschnitt wurden in der Vergangenheit an Wochentagen circa 50 Essen und an Feiertagen sowie Wochenenden rund 150 Essen ausgegeben. Um die Müllbelastung im Park künftig so gering wie möglich zu halten, wird zudem die Verwendung eines Mehrwegsystems vorausgesetzt. „Dies kann sich auf den Kiosk selbst begrenzen oder alternativ auf die Partnerschaft mit einem Anbieter eines überregionalen Systems zurückgreifen“, heißt es in dem Exposé zur Verpachtung. Pächter hätten hierzu ein Konzept vorzulegen. „Einweggeschirr und Einwegtrinkgefäße sind gänzlich ausgeschlossen.“
Kritik an langer Bauzeit
Der Landtagsabgeordnete Friedrich Haag ist verärgert, dass der neue Kiosk samt einer vernünftigen Toilettenanlage nicht fertig wird. „In einem so beliebten und stark frequentierten Naherholungsgebiet liefert das Land im Unteren Schlossgarten ein Trauerspiel ab: Drei Jahre Bauzeit für ein einfaches Kioskgebäude sind blamabel“, so der Liberale. Doch nicht nur die baulichen Verzögerungen sorgen für Unmut. „Die strengen Vorgaben wie ein Einweg-Verbot und Bioquote passen nicht zu einem Kiosk, der auf den To-Go-Betrieb ausgelegt ist. Fehlt nur noch, dass das Land ein Drei-Gänge-Menü vorschreibt. Das Land agiert hier als Vermieter wie beim seit fünf Jahren leerstehenden Café Planie unprofessionell.“