Mit einem Smoke-In hat die Piratenpartei am Samstag gegen das Verbot von Cannabis demonstriert. Bei der Aktion waren aber nur falsche Joints zugelassen. Eine musikalische Dauerschleife vom Band brachte aber auch die Polizei zum Schmunzeln.
Es handelt sich um einen Fake-Joint, er enthält nur Tabak.“ Mit diesen Worten verteilte Christian Brugger-Burg, der Vorsitzende des Piraten-Kreisverbandes Stuttgart, am Samstagabend unechte Joints an die Teilnehmer der Demonstration, die sich auf dem Schlossplatz versammelt hatten.
Eine Dauerschleife vom Band
Und weil es das städtische Ordnungsamt angeordnet hatte, lief während des Konsums der unechten Joints diese Info noch einmal in einer Dauerschleife vom Band. Nicht nur für die Raucher, sondern auch, um bei den Passanten nicht den Anschein zu erwecken, es würde tatsächlich gekifft, wie Polizeihauptkommissar Thomas Schulze erklärte. Die monotone Tonbandansage hatte dann den Effekt, der normalerweise dem in Joints befindlichen Inhaltsstoff THC zugeschrieben wird: „Die Durchsage hat eine berauschende Wirkung“, sagte Schulze und konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen.
Die Piratenpartei wollte mit diesem Smoke-In gegen das Verbot von Cannabis demonstrieren. Man wolle die pflanzliche Droge rausholen aus der Illegalität, sagte Michael Knödler, Spitzenkandidat der Piratenpartei zur Landtagswahl 2016.
Vier falsche Joints bleiben übrig
Der Weg zur Demo war beschwerlich: erst gab das Ordnungsamt grünes Licht für den blauen Dunst, der ursprünglich aus Hanftee-Joints bestehen sollte, dann schalteten sich Staatsanwaltschaft und Polizei ein und untersagten die Nutzung von Hanftee mit der Begründung „Vortäuschung einer Straftat“.
Damit die Demo dennoch stattfinden konnte, mussten die Piraten einige Auflagen erfüllen. So gab es nur 20 Fake-Joints, die alle beim Ordnungsamt gedreht und markiert wurden. Und nicht zu vergessen die Dauerschleife mit dem Hinweis, dass nur Tabak enthalten ist.
Überschaubare 25 Personen versammelten sich im Dunstkreis der Piraten auf dem Schlossplatz, es blieben sogar vier Fake-Joints übrig, die keiner rauchen wollte. Sie wurden gemäß den Auflagen den anwesenden Polizeibeamten ausgehändigt, die sie dem Ordnungsamt „zur Vernichtung“ zurückgaben.