Etwa 21 Millionen Menschen weltweit sind Opfer moderner Sklaverei – davon geht die Internationale Arbeitsorganisation aus. Am Freitag haben Aktivisten in Stuttgart mit einer Aktion auf das Schicksal dieser Menschen aufmerksam gemacht.

Stuttgart - Das Bündnis Gemeinsam für Afrika hat am Freitag auf dem Schlossplatz einen Sklavenmarkt inszeniert, um auf reale Schicksale von Opfern moderner Sklaverei aufmerksam zu machen. So kam bei der Versteigerung der Kameruner Yvan Sagné unter den Hammer, der auf einer Plantage in Süditalien ausgebeutet wurde.

 

Keine echten Sklavenmärkte in Deutschland

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) geht davon aus, dass 21 Millionen Menschen weltweit Opfer moderner Sklaverei sind. „Das ist eine konservative Schätzung“, sagt die Aktivistin Katarina Wildfang. Die Zahl beinhalte Opfer von Zwangsarbeit und sexueller Ausbeutung, nicht aber zwangsverheiratete Frauen oder Kindersoldaten. Obwohl es echte Sklavenmärkte in Deutschland nicht gibt, beteiligten sich auch die hiesigen Verbraucher durch ihre Konsumentscheidungen an moderner Sklaverei, so Wildfang.

So stecke in fast allen Smartphones der Rohstoff Koltan, der im Kongo unter unmenschlichen Bedingungen gefördert werde.