Mit der Auftaktsitzung der Schlüsselgesellschaft in der Stegwiesenhalle beginnt nun wieder die verrückte fünfte Jahreszeit.

Renningen - Die Fasnet, der Fasching oder auch der Karneval – bunt, wild und laut, so muss er sein und so wird er sehnlichst erwartet. Sind die Bezeichnungen für das bunte Treiben auch unterschiedlich und die regionalen, überregionalen und internationalen Traditionen nicht die gleichen, so ist es doch die Liebe für diese Traditionen, die alle eint.

 

Mit der Auftaktsitzung der Renninger Schlüsselgesellschaft (RSG) ist es nun also auch für die Stadt am Rankbach wieder an der Zeit, in diese verrückte Phase zu starten. Es wird getanzt, geschunkelt, gelacht und ausgelassen gefeiert. Ganze Familien sind in die Fasnet involviert. Von den Großeltern bis zu den Enkeln – die Fasnet ist generationenübergreifend und eint. „Das jüngste Mitglied ist aktuell noch drei Jahre alt, das älteste 87“, erzählt der Präsident der RSG, Jürgen Heugel stolz. Gemeinsam mit Melanie Bader hat er durch das bunte Programm des Abends geführt.

Den Auftakt in der Renninger Stegwiesenhalle übernahmen in diesem Jahr die Wobach-Spatzen aus Bietigheim-Bissingen. Mit ihrer Guggenmusik heizten sie den Besuchern gleich so richtig ein. Abwechselnd auf und vor der Bühne spielend sorgten sie für die passende Stimmung.

Freudestrahlende Gardemädchen

Herzallerliebst die kleinen und großen Gardemädchen. Da marschierten und hüpften sie freudestrahlend auf die große Bühne der Stegwiesenhalle. Stolz präsentierten sie, was sie das Jahr über erlernt haben. Das ist einiges. So wurde getanzt, sich gedreht, das Rad geschlagen, in den Spagat gesprungen, Überschläge vorwärts und rückwärts präsentiert und das Bein direkt am Körper in die Höhe gezogen.

Mit dabei die Tanzpräsentationen der Mädchen aus den Reihen der Minispatzen, der Gardespatzen, die der Rittergarde, der Präsidentengarde, der Solisten und die der Proseccos (bestehend aus Elferräten und Komiteemitgliedern). Kleine und große Mariechen sind mit dabei.

Insgesamt 70 Gardetänzerinnen sind mit von der Partie. Sie haben Marsch-, Show- und Solistentänze mit im Gepäck. Hierfür trainieren die Mädchen und Frauen das ganze Jahr über. Denn nach der Kampagne geht es schon gleich wieder in die Vorbereitung für die nächste Kampagne. „Gardetanzsport ist Leistungssport“, betont Jürgen Heugel. Und der Zugang zum Gardetanzsport ist bereits für die Jüngsten vorhanden. Denn die Minispatzen sind im Alter zwischen vier und sechs Jahren. Hier wird mit den Grundlagen des Gardetanzes begonnen.

Jugendarbeit ist dem Verein wichtig

So ist es vor allen Dingen die Jugendarbeit, auf welche der Verein mit seinen über 200 Mitgliedern ganz besonderen Wert legt. „Die RSG lebt und wächst mit seiner Jugendarbeit. Wir bekommen jedes Jahr viele Interessenten zum Schnuppern. Dies kommt durch unsere Auftritte und Besuche bei Kinderfasching und Kindergärten und natürlich durch unseren eigenen Kinderfasching“, freut sich der RSG- Präsident.

Wichtig und ein wahrer Hingucker, die verschiedenen Kostüme der Gardetänzerinnen. Ein Highlight des Abends ist die Vorstellung der neuen Kostüme der Präsidentengarde. „Der Plan ist, in den nächsten vier bis fünf Jahren alle Garden außer den Minispatzen mit neuen Kostümen auszustatten“, erläutert Jürgen Heugel. Durch Sponsoring und mit dem Erlös eigener Veranstaltungen soll der Plan Stück für Stück umgesetzt werden.

Angefertigt wurden die neuen Kostüme von der Firma Schwabendesign. Die Inhaberin, Moni Maier, war ebenfalls anwesend, als die neuen Kostüme auf der Bühne tanzend eingeweiht wurden.

Seit Juni wurde gewerkelt

In einer Gemeinschaftsarbeit von Schwabendesign und RSG wurde das neue Kostüm entwickelt. Der Rohentwurf, ebenso die Farben haben die Trainer gemeinsam mit der Garde-Chefin, Sigrid Heugel, entwickelt. Der Stoff wurde vor Ort ausgesucht. „Die Anfertigung begann im Juni, und Anfang Oktober haben wir dann die Kostüme nach einer Anprobe vor Ort abgeholt“, freut sich Heugel.

So war der Abend ein Abend voller Freude. „Höhepunkte sind unsere eigenen Auftritte mit neuen Tänzen“, unterstreicht der Präsident der RSG, Jürgen Heugel. Und auch die Kostümpräsentation sowie die Ordensverleihung des Landesverbandes Württembergischer Karnevalsvereine an verdiente Mitglieder waren wichtiger Part der Veranstaltung.

Reges Vereinsleben und viel Geschichte

Die Wiege der Renninger Schlüsselgesellschaft steht im Bonifatius-Haus in Renningen. Dort wurde sie am 7. Februar 1978 von 13 Karnevalisten gegründet. Die Wiege der Renninger Schlüsselgesellschaft steht im Bonifatius-Haus in Renningen. Dort wurde sie am 7. Februar 1978 von 13 Karnevalisten gegründet. Zu den Symbolfiguren des Vereins gehört der Ritter von der Maisenburg, der Knappe von der Maisenburg sowie die Narren. Dazu kommen noch die Maisenburghexen sowie der Standartenträger, der bei Auftritten vorangeht.

Die wichtigsten Termine der RSG

Am 7. und 8. Dezember nimmt die Schlüsselgesellschaft am Renninger Weihnachtsmarkt teil. Am 7. Februar ist ab 19.11 Uhr ein Brauchtumsabend anberaumt. Am Tag darauf, am 8. Februar, findet von 19.11 Uhr an die große Prunksitzung statt. Am 9. Februar findet der Familiennachmittag statt, und am 22 Februar ab 21 Uhr ist die Faschingsparty. Für die Jüngsten ist am 24. Februar Kinderfasching.