Eine Ifo-Studie hat herausgefunden, dass das Internet die sozialen Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen positiv beeinflusst.

Leben: Ricarda Stiller (rst)

Stuttgart - Schnell muss der Internetzugang sein. Dann, so lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie des Ifo-Instituts München, würden die sozialen Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen gefördert. Die Wissenschaftler des Wirtschaftsforschungsinstitutes an der Universität München haben die Verfügbarkeit eines DSL-Zugangs mit dem Sozialverhalten von 18.000 Erwachsenen und 2500 Kindern in Zusammenhang gebracht. Herausgerechnet wurde die sozialen Aktivitäten, die die Erwachsenen schon vor ihrem schnellen Internetanschluss gepflegt hatten.

 

Die Ifo-Forscher Stefan Bauernschuster, Oliver Falck und Ludger Wößmann haben bei ihrer Untersuchung herausgefunden, dass das Internet die sozialen Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen im Alter von sieben bis 16 Jahren positiv beeinflusst. So würden Kinder mit DSL-Anschluss außerhalb der Schule häufiger in Sportvereine, in den Musikunterricht oder in Jugendgruppen gehen. Für die Erwachsenen war das Ergebnis ähnlich: Menschen mit einem schnellen Internetanschluss würden häufiger ins Theater, in die Oper, ins Kino oder ins Konzert gehen. Das könnte vor allem daran liegen, dass das Internet dabei hilft, sich über die Programme zu informieren und online auch oft die Eintrittskarten gekauft werden. Dieser Aspekt war jedoch nicht Teil der Untersuchung.

Warum das Internet uns aktiver werden lässt, versucht Wößmann so zu erklären: "Offensichtlich dominiert die Informations- und Kommunikationsfunktion des Internets." Beim Fernsehen überwiege hingegen eindeutig die passive Unterhaltung. In der Studie wurden ausdrücklich nicht die "virtuellen" Internetkontakte und Online-Aktivitäten bewertet. Das Interesse der Forscher lag darauf, wie sich die Internetnutzung auf die sozialen Aktivitäten im realen Leben auswirkt. Die schulischen Leistungen werden durch einen DSL-Zugang jedoch nicht positiv beeinflusst.