Die Deutsche Telekom treibt den Glasfaserausbau in Steinenbronn voran. Die Kommune kritisiert jedoch die aktuellen Pläne, denn sie könnten für einige Bürger Nachteile mit sich bringen.

Steinenbronn - Man wolle einen Flickenteppich in Sachen Internetversorgung vermeiden, sagt Steinenbronns Bürgermeister Ronny Habakuk. „Es ist ganz klar: Wir brauchen den Breitbandausbau“, sagt er, „aber dieses Verfahren können wir derzeit nicht unterstützen“. Laut Verwaltung sollen nur einzelne Gebiete der Gemeinde eine bessere Internetversorgung bekommen, andere dafür erst Jahre später. Der Gemeinde schwebt aber ein flächendeckender Ausbau vor. Die Deutsche Telekom hat im vergangenen Jahr mit der Detailplanung des Glasfaserausbaus in Steinenbronn begonnen. Anfang März folgte nun laut dem Unternehmen die Vermarktung. Auch eine virtuelle Informationsveranstaltung für potenzielle Kunden gab es bereits. Laut der Gemeinderätin Gitta Obst haben einzelne Steinenbronner auch schon für einen neuen Tarif bezahlt, den die Telekom für dieses Frühjahr in Aussicht gestellt habe.

 

Kritik: Keine Info zu Ausbau des schnellen Internet

Auf Anfrage teilt die Telekom mit, dass für Anfang Mai der Beginn der Bauarbeiten geplant ist. Dabei soll in Straßenabschnitten vorgegangen werden. Wenn ein Abschnitt fertig ist, können die Anwohner dort die neue Leitung nutzen. Die Verwaltung der Gemeinde kritisiert, dass sie nicht über den Ausbau informiert worden sei. Es habe auch keine Abstimmung über die anstehenden Bauarbeiten gegeben. „Den Anbietern steht es natürlich frei, selbst auszubauen“, sagt Habakuk. Nun seien aber Anträge für die geplanten Tiefbauarbeiten bei der Verwaltung eingegangen – und das in „nicht unerheblichem Maß“, sagt der Bürgermeister. Diese Anträge möchte die Gemeinde so nicht genehmigen. „Wir wollen nicht in eine Situation geraten, wo der restliche Teil von Steinenbronn über Jahre ohne Ausbau dasteht“, sagt Habakuk.

Glasfaser für 1400 Haushalte

Laut Deutscher Telekom geht es bei dem Ausbau um „das Ortsgebiet von Steinenbronn“. Die Rede ist von 1400 Haushalten, die die neue Glasfaserleitung nutzen könnten. Das Gewerbegebiet Kring/Maurer ist bereits im vergangenen Jahr mit dem Hochgeschwindigkeitsnetz ausgestattet worden. „Mehr als 200 Gewerbetreibende nutzen dort das neue Netz“, sagt eine Sprecherin der Telekom.

Die Gemeinde ist nun mit dem Telekommunikationsanbieter im Gespräch, um eine Lösung zu finden, mit der beide Parteien einverstanden sind. Derzeit kommen Internetnutzer in der Steinenbronner Ortsmitte auf bis zu 250 Megabit pro Sekunde, in Randbereichen auf bis zu 50. Mit einem Glasfaseranschluss wären bis zu 1000 Megabit, also ein Gigabit, pro Sekunde möglich.