Mit einer dreisten Masche gelingt es Unbekannten, dass eine Frau aus Gerlingen an der Haustür Schmuck und Münzen übergibt. Die Polizei warnt und hat Tipps.

Eine Seniorin aus Gerlingen ist am Mittwoch Opfer von Trickbetrügern geworden. Die Unbekannten schafften es mit einer dreisten Masche, der Frau Schmuck und Goldmünzen abzuluchsen. Es war ein sogenannter Schockanruf, mit dem die Betrüger Erfolg hatten.

 

Laut der Polizei erhielt die Seniorin einen Anruf einer angeblichen Staatsanwältin. Sie machte ihr durch geschickte Gesprächsführung glaubhaft, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht habe – bei dem ein Kind tödlich verletzt worden sei. Weil auch die Tochter eine medizinische Behandlung benötige, so berichtete die Frau am Telefon, sei es für deren Freilassung erforderlich, eine Kaution zu entrichten. Die vermeintliche Staatsanwältin setzte die Seniorin massiv unter Druck und verlangte, dass sie Schmuck und Goldmünzen zur Abholung bereitlegt. Was die Gerlingerin schließlich tat.

Unbekannte trug eine FFP2-Maske

Gegen 13 Uhr klingelte eine Unbekannte bei der Seniorin zuhause. Die Frau war etwa 25 Jahre alt, hatte schwarze Haare und trug eine FFP2-Maske. Sie nahm den Schmuck und die Münzen im Wert eines fünfstelligen Betrags in einem grünen und einem dunkelfarbenen Aktenkoffer entgegen und verschwand. Die Polizei hofft nun auf Zeugen.

Wer am Mittwochnachmittag im Norden Gerlingens, westlich der Ditzinger Straße, Verdächtigtes beobachtet hat, möge sich telefonisch unter der Nummer 08 00 / 1 10 02 25 oder per E-Mail an hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de mit der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg in Verbindung setzen.

Am Telefon ist Vorsicht geboten

Die Polizei warnt angesichts dieses Falls eindringlich vor Telefonbetrügern. Niemals rufen Polizeibeamte, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen an und fragen nach persönlichen Verhältnissen oder Vermögen. Deshalb sollte auch niemand derartige Auskünfte geben, geschweige denn sich unter Druck setzen lassen. Die Polizei weist zudem darauf hin, unbekannten Personen niemals Geld oder Wertsachen auszuhändigen.

Stattdessen sollte man sich die auf dem Display angezeigte Telefonnummer notieren, den angeblichen Namen sowie die angebliche Dienststelle des Anrufers – und dann auflegen. „Nehmen Sie Kontakt mit der Ihnen bekannten Polizeidienststelle in Ihrer Nähe auf oder wählen Sie den Polizeinotruf 110 und teilen Sie den Vorfall mit“, informiert die Polizei und: „Benutzen Sie nicht die Rückruftaste, da Sie sonst wieder bei den Tätern landen.“

Auch sollte man sich nicht davon täuschen lassen, wenn auf dem Display eine Rufnummer erscheint, die scheinbar mit der Telefonnummer einer Polizeidienststelle übereinstimmt oder wie eine Notrufnummer aussieht. Diese Anzeige komme durch technische Manipulationen der Betrüger zustande, die tatsächlich von einem ganz anderen Anschluss anrufen.