Seit knapp zehn Jahren spricht man in Leinfelden-Echterdingen über die Sanierung der Schönbuchschule. Eltern wundern sich, warum dies so lange dauert. Nun gibt es neue Entwicklungen.

Leinfelden-Echterdingen - Der Großen Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen brennt in Sachen Schulentwicklung der Hut. Es gibt einen Platzmangel an den städtischen Grundschulen (wir berichteten). Viele Bildungseinrichtungen müssen aber auch dringend saniert werden. Ein Beispiel dafür ist die Leinfelder Schönbuchschule.

 

In ein Klassenzimmer regnet es bei Starkregen hinein. In vielen Klassenzimmern liegt noch ein Teppichboden, der Jahrzehnte alt ist. Auch die Fenster müssen ausgetauscht werden. „Es wurde eben viele Jahre nichts gemacht“, fasst Sebnem Çelik-Bilgili, die Elternbeiratsvorsitzende der Schule, zusammen. Das größte Problem aber ist die Heizung. Die Schule wird mit Nachtspeicheröfen geheizt. Diese lassen sich nicht richtig regulieren. „Im Winter bollert die Hitze, im Sommer kann man nicht lüften“, sagt sie. Kinder sowie Erwachsene tragen deshalb Zwiebellook und sitzen teilweise auch im Winter im T-Shirt im Klassenzimmer.

Im Winter 2016/17 war die Heizung sogar komplett ausgefallen, erinnert sich Dietlinde Kabatnik, eine andere Mutter. Viele Schüler wurden heimgeschickt. „Und das ist gerade für berufstätige Eltern nicht wirklich eine Option, denn dann wird es mit der verlässlichen Grundschule schwierig“, sagt sie. „Die Heizung wurde dann provisorisch repariert, so dass sie nicht wieder so schnell ausfallen kann“, ergänzt Sebnem Çelik-Bilgili.

Eine wahre Energieschleuder

Seit knapp zehn Jahren wird über eine Sanierung der Schule gesprochen. Dass die Leinfelder Bildungseinrichtung eine wahre Energieschleuder ist, weil ihre Technik aus den 1970er Jahren stammt, wurde vom Stadtkämmerer Tobias Kaiser bereits vor Jahren im Technischen Ausschuss beklagt. Bereits damals wurde in dem kommunalpolitischen Gremium von einer Generalsanierung gesprochen. Stadträte brachten auch einen Neubau der Schule ins Gespräch.

Immer wieder hegen Eltern und auch die Schulleitung also die Hoffnung, dass etwas passiert. Doch Details gibt es nicht. „Nur wachsweiche Infos“, bemängeln die Mütter. Sie fragen sich, woran es liegt, dass das Ganze so lange dauert. Sie wollen wissen, was genau passieren soll und vor allem wann. Dazu passt, dass auch Karsten Finger, der Sprecher des Gesamtelternbeirates mehr Transparenz eingefordert hat.

Ein weiteres Problem an der Schule beklagt Schulleiterin Carolin Schüler: „Die Schulkindbetreuung platzt jetzt schon aus allen Nähten“, sagt sie. Natascha Syroce, eine weitere Mutter, erklärt: „70 Kinder werden nachmittags in zwei Räumen betreut.“ Und sagt: „Mehr Platz gibt es nicht.“ Die Folge: Die meisten Kinder nehmen ihr Mittagsessen an einem Tisch ein, der im Eingangsbereich der Schule steht. Die Eingangstür geht dort auf und zu. Es zieht. Die Beleuchtung könnte ebenfalls besser sein.

Bisher keine neue Grundschule für das Neubaugebiet

Wenn die Kinderzahlen – wie prognostiziert – weiter ansteigen, wird es eng. Für das Leinfelder Neubaugebiet Schelmenäcker sei bisher keine neue Grundschule geplant, bemängelt Dietlinde Kabatnik. Und auch im Gebiet Jakobsbrunnen wohnen Familien mit Kindern, die demnächst schulpflichtig werden.

Auf die anstehende Sanierung angesprochen, sagt Schulbürgermeister Carl-Gustav Kalbfell: „Auch für die Schönbuchschule muss schnell eine Lösung gefunden werden.“ Das Thema Heizung solle noch in diesem Jahr angegangen werden. Baubürgermeisterin Eva Noller kennt dazu die Details: Die Schule bekommt tatsächlich eine neue Heizung. Zudem wird ein Gebäudeflügel saniert. Fenster, die Fassade und das Dach werden erneuert.

Bis es aber richtig losgeht, müssen sich Eltern und Lehrer noch gedulden. Die Baumaßnahmen sollen in diesem Winter ausgeschrieben und an Handwerksfirmen vergeben werden. Im Juni 2019 wird laut Noller dann die neue Heizung installiert. Insgesamt wird die Sanierung bis zum Jahr 2020 dauern. Die Kosten werden auf drei Millionen Euro geschätzt, eine Million Euro übernimmt das Land. /www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.leinfelden-echterdingen-eltern-fordern-mehr-platz-fuer-die-schueler.a87d4b08-3cdb-4af4-816d-c6aadd3f1fce.html