Beim Sommerfest auf dem Erwin-Schoettle-Platz in Stuttgart sind Wünsche für die Nutzung frei werdender Gebäude auf dem Areal formuliert worden.

Anwohner des Erwin-Schoettle-Platzes und Studenten der Uni Stuttgart sind sich einig: Wenn die in den kommenden Jahren frei werdenden Gebäude auf dem Erwin-Schoettle-Areal richtig genutzt werden, können sie zur Bereicherung des gesamten Quartiers in Heslach beitragen.

 

Beim Sommerfest am Samstagnachmittag auf dem Erwin-Schoettle-Platz haben sie die Gäste unter anderem mit Rundgängen auf dem Areal über ihre Anliegen informiert. „Das Statistische Landesamt wird Ende 2023 ausziehen. Wir wollten verhindern, dass es dort Leerstand gibt, denn wir brauchen bezahlbaren Wohnraum und günstige Flächen für Kunst und Soziales. Der Raum dafür ist so rar, dass die Stadt sofort zugreifen muss, um etwas daraus zu machen“, sagte Sabine Vogel von der rund 20 Mitglieder zählenden Initiative Solidarische Nachbarschaft Schoettle-Areal.

50 Interessenten

Seit 2020, seit die Initiative darauf aufmerksam mache, habe sich aber noch nichts getan. „Was wir brauchen ist eine Zwischennutzungen für das Gebäude, unter anderem für Künstler,“, sagt sie. Als potenzielle Zwischennutzer habe die Initiative schon rund 50 Interessenten ausfindig gemacht. Später, wünscht sie sich, sollten im sanierten Gebäude Wohnungen entstehen, „aber auch Flächen für Handwerk, ökologisches und soziales.“

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Friederike Thonke lehrt an Universität Stuttgart im Studiengang Integrated Urbanism and Sostainable Design. Sie verweist darauf, dass die Uni-Gebäude, in denen im Moment noch Institute untergebracht sind, circa 2035 frei werden. Deshalb sei eine 19-köpfige Gruppe ihrer Studenten dabei, die mögliche Quartierentwicklung mit wissenschaftlichen Kriterien zu formulieren. „In der ersten Phase des Projekts haben die Studenten das gesamte Gebiet analysiert. Sie haben sich mit sozialer, kultureller und ökonomischer Infrastruktur und mit Wohnen im Gebiet beschäftigt“, sagte sie. Damit verstehe man, was im Gebiet benötigt werde.

Ergebnisse werden Mitte Juli vorgestellt

In der zweiten Phase gehe es um die Umsetzung. „Es ist wichtig, dass ein Mischgebiet entsteht, in das Geschäfte, soziale Treffpunkte und Flächen für Künstler kulturelle Veranstaltungen reinkommen und dass bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird“, sagte Friederike Thonke. Kleine Handwerksbetriebe, ergänzt sie, hätten schon Interesse signalisiert.

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Am 16. und 17 Juli stellten die Studenten ihre Ergebnisse auf dem Erwin-Schoettle-Platz vor.