Jeder fünfte Schüler hat schon Erfahrung mit dem Rauchen von Wasserpfeifen. Das ergab eine aktuelle Krankenkassenstudie. Dabei lassen die beigesetzten Aromastoffe Shishas für Jugendliche oft harmlos wirken.

Hamburg - Viele Kinder und Jugendliche haben bereits Wasserpfeife geraucht. Jeder fünfte Schüler der Klassen fünf bis zehn (22 Prozent) hat Erfahrungen mit dem Shisharauchen, wie aus einer am Dienstag in Hamburg veröffentlichten Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit hervorgeht. Sechs Prozent konsumieren sogar mindestens einmal im Monat und damit regelmäßig Tabak aus einer Wasserpfeife.

 

Der Anteil der regelmäßigen Shishakonsumenten steigt demnach bereits ab Klasse sieben deutlich an und verfünffacht sich innerhalb von drei Schuljahren. Während in Klasse sieben erst zwei Prozent der Schüler mindestens einmal im Monat Wasserpfeife rauchen, sind es in Klasse neun schon zehn Prozent. In Klasse zehn hat demnach fast jeder Zweite (47 Prozent) schon Shisha geraucht. 15 Prozent der Zehntklässler rauchen sogar regelmäßig, wobei das mehr Jungen (19 Prozent) als Mädchen tun (zwölf Prozent).

Süß-fruchtige Aromastoffe locken Kinder

Für die DAK-Studie wurden knapp 7000 Schüler aus mehr als 400 Klassen in sechs Bundesländern befragt. Als Grund für die Verbreitung von Shishas schon bei Kindern sieht die Krankenkasse die süß-fruchtigen Aromastoffe, die dem Tabak beigemengt sind. Diese ließen Shishas harmlos wirken. „Wasserpfeifen sind eine gefährliche Versuchung für Jugendliche“, warnte DAK-Chef Andreas Storm. Vielen Schülern sei nicht bewusst, wie gesundheitsschädlich Shisharauchen ist.

Experten gehen davon aus, dass Wasserpfeifen kaum weniger schädlich sind als Zigaretten. Beim langjährigen Shisharauchen kann sich laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die Lungenfunktion verschlechtern. Außerdem kann sich demnach das Krebsrisiko erhöhen. Auch das Herz-Kreislauf-System und die Mundgesundheit leiden.

Zahl der Kohlenmonoxidvergiftungen steigt

Gefährlich ist das Shisharauchen auch wegen einer möglichen Kohlenmonoxidvergiftung. Zuletzt hatten Ärzte deswegen Alarm geschlagen, Krankenhäuser berichteten von einer steigenden Zahl von Vergiftungsfällen. Im Gegensatz zur Zigarette wird der Tabak in der Wasserpfeife nicht direkt verbrannt, sondern bei niedrigen Temperaturen verschwelt. Zur Erhitzung des Tabaks wird Wasserpfeifenkohle verwendet. Bei der Verbrennung der Kohle entstehen erhebliche Mengen an Kohlenmonoxid, ein hochgiftiges Gas, das weder zu riechen noch zu sehen oder zu schmecken ist. Im schlimmsten Fall kann dies zum Ersticken führen.