In einem Unternehmen in Schopfheim tritt eine gefährliche Chemikalie aus. Die Feuerwehr braucht den ganzen Tag, um die Gefahr zu bannen. Die Ursache des Unglücks ist unklar, Verletzte gibt es nicht.

Schopfheim - Bei Wartungsarbeiten in einem Industriebetrieb in Schopfheim (Kreis Lörrach) ist am Dienstag eine ätzende Chemikalie ausgetreten. Es handle sich um die Flüssigkeit Titantetrachlorid, teilte die Polizei auf Nachfrage mit. Unter anderem wird der Stoff als Beizmittel in der Textil- und Lederindustrie verwendet.

 

Nach ersten Erkenntnissen war bei dem Vorfall eine kleine Restmenge ausgetreten. Ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sicherte den Bereich um die Firma weiträumig ab. Zudem wurde in der örtlichen Stadthalle ein Behandlungsplatz des Rettungsdienstes eingerichtet. Nach Auskunft des leitenden Notarztes wurden dort insgesamt 71 Menschen medizinisch untersucht. Verletzte habe es aber nicht gegeben. Das Gebiet rund um den Unglücksort wurde weiträumig abgesperrt.

Die Feuerwehr brauchte mehrere Stunden, um die Chemikalie zu beseitigen und eine weitere Gefahr auszuschließen. Die betroffene Anlage in dem Unternehmen bleibe außer Betrieb, sagte ein Polizeisprecher. Sie werde in den nächsten Tagen von einem Experten untersucht. Die Ursache des Unglücks sei noch unklar.

Die nahegelegene S-Bahn-Station Schopfheim-West wurde zeitweise nicht befahren. Schnellzüge fuhren durch. Rund ein Dutzend Menschen hatten laut dem Polizeisprecher nach dem Zwischenfall über Atemwegsreizungen geklagt. Die Einsatzkräfte riefen die Anwohner über Verkehrswarnfunk und Lautsprecher dazu auf, ihre Fenster geschlossen zu halten.