Wolfgang Frech hat nicht nur aus einem Kleinbetrieb ein weltweit tätiges Unternehmen gemacht, sondern sich auf vielerlei Art kulturell und sozial engagiert. Jetzt ist der Ingenieur in Alter von 81 Jahren gestorben.

Schorndorf - Von einem in einem weiten Umkreis bekannten Unternehmer wird an diesem Mittwoch Abschied genommen. 40 Jahre lang hat Wolfgang Frech die Geschicke der Schorndorfer Frech-Gruppe gelenkt. Der Hersteller von Druckgussmaschinen hat sich unter seiner Ägide von einem Kleinbetrieb zu einer weltweit tätigen Unternehmensgruppe entwickelt, die inzwischen 700 Beschäftigte an vielen Standorten hat. Vor einer Woche ist Wolfgang Frech im Alter von 81 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben.

 

Bei der Trauerfeier, die um 13 Uhr in der Schorndorfer Stadtkirche beginnt, dürfte eine Vielzahl von Menschen Abschied von dem Firmenchef und Maschinenbauingenieur nehmen, dessen Unternehmen dank Innovationen in etlichen Branchen verankert ist. „Wolfgang Frech hat diese Firma in zweiter Generation zielstrebig ausgebaut“, sagt der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer. „Wir verlieren einen Firmenchef von herausragenden Format“, sagte der Präsident der IHK-Bezirkskammer Rems-Murr, Claus Paal. Die Firma Frech sei „aus dem Remstal nicht mehr wegzudenken“.

Das Kernprodukt von Frech sind Maschinen, mit denen sich Zink und Magnesium-Legierungen sowie Aluminium in Formen gießen lassen. Diese anspruchsvoll zu verarbeitenden Metalle sind leichtgewichtig und trotzdem beständig. Nicht nur die Elektro- und Computerindustrie ist daher ein guter Abnehmer der Maschinen. Auch die Automobilhersteller setzen auf diese Metalle, etwa bei Motorengehäuse aus Aluminium. Der Umsatz der Firma, die zahlreiche Dependancen in Europa und Übersee unterhält, überstieg vor fünf Jahren die Marke von 125 Millionen Euro.

Die Anfänge indes waren bescheiden. In der Heermannstraße, einer Wohnstraße im Süden der Innenstadt, begann Wolfgang Frechs Vater Oskar im Jahr 1949 mit seinem Werkzeugmacherbetrieb. Fabriziert wurde zunächst in der Waschküche, später in der Garage. Wolfgang Frech war der zweite Lehrling im elterlichen Betrieb, die im Jahre 1952 an den jetzigen Hauptstandort nach Schorndorf-Weiler umsiedelte. Wolfgang Frech machte sein Ingenieurstudium in Esslingen. Im Jahre 1957 wurde er Betriebsleiter, acht Jahre später geschäftsführender Gesellschafter. In dieser Zeit begann die Firma mit der serienmäßigen Fertigung der Druckgussmaschinen.

Leute, die Wolfgang Frech persönlich kannten, heben die Ausstrahlung des Firmenchefs hervor. Wolfgang Frech sei souverän und trotzdem sehr zurückhaltend gewesen, sagt Claus Paal. Der Oberbürgermeister Matthias Klopfer hebt lobend hervor, dass der Firmenchef als Unterstützer und großzügiger Förderer sozialer und kultureller Einrichtungen und Stiftungen tätig gewesen ist. Auch in der Ausbildung sei sein Engagement vorbildlich, sagt der IHK-Präsident Claus Paal. Im vergangenen Jahr sei am Firmensitz in Weiler die Lehrwerkstatt für 45 Auszubildende neu gestaltet worden. Der Seniorchef habe großen Wert darauf gelegt, habe Wert darauf gelegt, diese besonders großzügig auszustatten. „Meines Wissens hat die Firma keine Probleme bei der Gewinnung von Nachwuchs“, sagt Claus Paal.

Am Fortbestand der Firmengruppe hat Paal keinen Zweifel. Wolfgang Frech habe „bereits zu Lebzeiten vorgesorgt“. Die operative Geschäftsführertätigkeit gab er 1997 ab. Seit dem Jahr 2004 steuert Ioannis Ioannidis die Geschicke der Frech-Holding.

Im Raum Schorndorf ist die Frech-Gruppe nicht nur durch ihre beiden Standorte in Weiler sowie in Plüderhausen präsent. Vor acht Jahren sicherte sich das Unternehmen die Namensrechte am neugebauten Schorndorfer Hallenbad, das seit der Eröffnung im Jahr 2008 den Namen „Oskar-Frech-Seebad“ trägt. Die 100 000 Euro für die Namensrechte kamen damals dem Hallenbadbau zugute.