Der Betreiber der Skybar auf dem Schorndorfer Postturm, Alexander Dohnt, übernimmt als Pächter nun auch die Traditionsgaststätte Pfauen. Das Hotel wird bereits von seiner Frau organisiert, das Lokal soll im Mai wiedereröffnen.

Schorndorf - Das Rad um die Traditionsgaststätte Pfauen in der Schorndorfer Höllgasse dreht sich in Kürze erneut. Zum 1. Oktober übernimmt Alexander Dohnt, der bereits die Skybar an der Spitze des Postturms bewirtschaftet, das Lokal in der Nachbarschaft des Geburtshauses von Gottlieb Daimler.

 

Beim Stadtfest Schowo hatte Dohnt eine Außenbar vor dem Pfauen betrieben. Für ein Engagement im Pfauen habe er sich aufgrund des Ambientes und wegen des Zuspruchs der Gäste entschlossen, sagt der Gastronom. Seine Frau, die Hotellerie gelernt hat, sei dort bereits an der Rezeption tätig. Das Hotel soll künftig als „Boutique-Hotel“ firmieren. Das Restaurant des Pfauen eröffne mit verändertem Konzept Anfang Mai, kündigt Dohnt an.

Aufwendige Sanierung des Fachwerkhauses

„Das Haus braucht eine Seele, eine Leidenschaft, mit der Gastronomie bis in alle Poren gelebt wird“, schreibt Gerald Feig, der Besitzer des Pfauen, der zudem Chef des Schorndorfer Investmentfonds Flex Fonds ist. Feig hatte den Pfauen im Jahr 2009 erworben und aufwendig sanieren lassen. Aus dem altehrwürdigen Gasthof wurde ein modernes Sieben-Zimmer-Hotel, die Gasträume wurden aufgewertet und im Keller eine Cigar-Lounge eingerichtet.

Der Gastronom Marcus Krietsch übernahm 2010 das Lokal, gab des jedoch im Frühjahr 2014 wieder ab und wechselte nach Schwäbisch Gmünd. Im Nachhinein hatte es geheißen, dass seine Idee, den Pfauen zu einem Sternelokal zu machen, und das Speisenangebot nicht zu dem eher bodenständigen Schorndorfer Publikum gepasst hätten. Interimsweise habe seine Firma Gamundia Gastronomie das Lokal weiterbetrieben, sagt Gerald Feig.

Diesen Zustand wolle er jedoch nicht auf Dauer beibehalten, erklärt der Flex Fonds-Chef. Für die Villa Hirzel am Gartenschaugelände in der Nachbarstadt Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis), die ebenfalls ihm gehöre, habe er im Mai einen Pächter gefunden, das Lokal laufe „sehr erfolgreich“. Ähnliches habe er nun mit dem Schorndorfer Pfauen vor. Dass Alexander Dohnt die Gastronomie erst im kommenden Jahr wieder eröffnen wolle, könne er gut nachvollziehen, sagt Feig: „Ein Schnellschuss würde sicher nicht klappen.“

Zwei lehrreiche Jahre in Schorndorf

Er habe viel gelernt in seinen ersten zwei Jahren in Schorndorf, sagt wiederum Alexander Dohnt. Ursprünglich habe er ähnlich wie bei seinem früheren Lokal Ciba Mato am Stuttgarter Wilhelmsplatz eine hochwertige Cocktailbar etablieren wollen – doch die Turmbar sei zum gefragten Lokal für Hochzeiten und Familienfeiern geworden. Von der Mitbewirtschaftung des Pfauen erhofft sich der 41-Jährige nun Synergieeffekte. Zum einen könne das Traditionslokal nun ebenfalls für Feierlichkeiten genutzt werden, zum anderen wolle er Hotelgäste mit Cocktails aus der Turmbar begrüßen, ein neuer Trend in der Hotellerie.

Die Pause bis zur Wiedereröffnung des Lokals Pfauen erklärt Dohnt mit einer gastronomischen Neuausrichtung. Das Angebot solle künftig der regionalen Küche verpflichtet sein. Er wolle sich daher etwas Zeit lassen, die richtigen Lieferanten für dieses Vorhaben zu finden – vom Metzger über den Wengerter bis hin zum Gemüsehändler. „So etwas braucht Zeit, das können Sie nicht innerhalb von vier Wochen machen“, betont Dohnt.