Der Schorndorf Oberbürgermeister Matthias Klopfer ist mit 76 Prozent der Stimmen für weitere acht Jahre im Amt bestätigt worden, sein Herausforderer Thomas Schaal kam auf überraschende 23 Prozent.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Schorndorf - Kurz vor 19 Uhr ist das Rennen gelaufen. Im Schorndorfer Rathaus wird Matthias Klopfer von seiner Frau Anni Betz, von Freunden und Unterstützern, Amtskollegen, Mitarbeitern und interessierten Schorndorfern beglückwünscht. Der 46-jährige SPD-Politiker ist mit 76,5 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt worden, das er vor acht Jahren angetreten hat. Die Wahlbeteiligung lag in Schorndorf bei 29,4 Prozent der Wahlberechtigten. Vor acht Jahren hatte sie im zweiten und endgültigen Wahlgang 41,8 Prozent betragen. Damals hatte sich Klopfer in der Stichwahl mit 50,8 Prozent der Stimmen aber auch ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Joachim Scholz geliefert, dem heutigen Oberbürgermeister der Stadt Neckarsulm (Landkreis Heilbronn). In diesem Jahr konnte ihm sein einziger Gegenkandidat, der parteilose Fahrlehrer Thomas Schaal, nicht gefährlich werden, der immerhin ein Achtungsergebnis von 22,8 Prozent errang.

 

Trotz sechs Wochen Wahlkampf gibt es erst mal keine Pause für den alten und neuen Oberbürgermeister. „Nächste Woche geht es nahtlos weiter“, sagte der sichtlich glückliche Klopfer. Verwaltungsausschuss, Technischer Ausschuss und dann noch eine Doppelsitzung des Gemeinderats stehen an. „Ich hoffe, dass ich am nächsten Sonntag dann Zeit habe, das Endspiel zu sehen.“ Die Anstrengungen der letzten Wochen waren ihm und seiner Frau anzusehen. „Das ist für die ganze Familie ein Kraftakt.“

Für die SPD ist die Wiederwahl Klopfers eine Bestätigung seiner, aber auch ihrer Arbeit. „Wir freuen uns, dass wir mit Matthias Klopfer einen intelligenten und sympathischen Oberbürgermeister haben, der weitere acht Jahre im Amt ist“, sagte Karl-Otto Völker, der Fraktionschef der Sozialdemokraten im Gemeinderat.

Für die Konservativen der Stadt war die Wahl Klopfers vor acht Jahren eine herbe Niederlage gewesen, dementsprechend heftig hatten sie sich die Wunden geleckt. Joachim Scholz, damals noch Bürgermeister von Steinheim an der Murr (Kreis Ludwigsburg), konnte sich für die Freien Wähler in der Stichwahl gegen Klopfer nicht durchsetzen. Der CDU-Mann Martin Staab, damals Erster Bürgermeister in Waiblingen, heute Radolfzeller Oberbürgermeister, hatte nach dem ersten Durchgang die Kandidatur zurückgezogen.

Die Freien Wähler sprachen sich in diesem Jahr ausdrücklich für Klopfer aus. „Unser OB ist ein Vermittler und arbeitet mit allen Fraktionen gut zusammen, deshalb möchte ich derzeit keinen anderen Oberbürgermeister“, ließ sich deren Sprecher Gerhard Nickel in Klopfers Wahlbroschüre zitieren.

Thomas Schaal gratulierte trotz seiner Niederlage dem Wahlsieger persönlich. „Ich finde mein Ergebnis sensationell“, sagte der 51-jährige Schorndorfer. „Für zweieinhalb Wochen Wahlkampf habe ich doch sehr gut abgeschnitten.“