An diesem Wochenende wird das geräumige neue Sportvereinszentrum des Vereins SG Schorndorf eröffnet. Der Verein hat sich für den 1500 Quadratmeter umfassenden Gebäudekomplex nicht lumpen lassen: 4,1 Millionen Euro hat alles gekostet, davon sind drei Millionen Euro als Darlehen finanziert.

Schorndorf - Was früher einmal in aller Bescheidenheit Sportgelände Altlache genannt worden ist, verändert sein Gesicht nun völlig. Die Sportgemeinschaft Schorndorf (SG) eröffnet an diesem Freitagabend ihr neues Vereinszentrum auf jenem Areal zwischen Nord- und Kernstadt, das künftig Sportpark Rems heißen soll. Der Verein lässt sich bei dem 1500-Quadratmeter-Gebäudekomplex nicht lumpen: 4,1 Millionen Euro fließen in das Zentrum, das weit mehr bietet, als nur Umkleideraum, Dusche und Vereinsgaststätte zu sein. Es beherbergt ein großes Fitnesszentrum, das ein vielfältiges Kursprogramm anbieten möchte, sowie eine Turn- und eine Gymnastikhalle und eine Sauna mit Ruheräumen.

 

Neben dem Vereinschef Christoph Berger und dem Oberbürgermeister Matthias Klopfer kommt bei der Eröffnung der Namensgeber zu Wort: Der Firmenchef Ulrich Schatz, dessen Büros die Planung sowie die Steuerung des Projekts übernommen und dem Verein so etliche Ausgaben erspart haben.

Einfach gemacht haben sich die rund 3000 Mitglieder der SG Schorndorf die Entscheidung indes nicht. Es bedurfte mehrerer Sitzungen, bis der Vorstand die Mehrheit der Mitglieder von dem Projekt überzeugen konnte. Knapp 73 000 Euro haben Unterstützer und Spender für das Projekt beigesteuert, knapp 350 000 Euro gab’s als Unterstützung vom Württembergischen Landessportbund - doch das allein reicht zur Finanzierung freilich nicht. Der größte Verein der Daimlerstadt muss eigenen Angaben zufolge ein Darlehen in Höhe von drei Millionen Euro über eine Laufzeit von 25 Jahren aufnehmen. Es soll durch die Mitgliedsbeiträge des Vereinszentrums zurückgezahlt werden soll. Rund 1200 Mitglieder soll das Sportvereinszentrum laut der Planung einmal haben, jeder soll Monatsbeiträge von durchschnittlich 45 Euro entrichten. Die Voraussetzung ist allerdings, dass man Mitglied in der SG Schorndorf oder einem der Vereine aus der Umgebung der Daimlerstadt ist, mit welchen das Vereinszentrum kooperiert. Ein halbes Dutzend Partnervereine sind gegenwärtig mit im Boot, „mehrere hundert Anmeldungen“ lägen für das Vereinszentrum vor, heißt es aus der Geschäftsstelle der SG Schorndorf.

Die große Investitionssumme spiegelt sich im Inneren: Es sind helle, lichte Räume entstanden. Auch die Fitnessgeräte entsprechen dem neuesten Standard, wie Steffen Moldenhauer erklärt – einer der künftigen Organisatoren der Einrichtung. Jedes Mitglied des Zentrums erhält einen Chipschlüssel, welcher nicht nur die Eingangskontrolle regelt und sich für den Garderobenschrank nutzen lässt. Mithilfe des Chips erkennen einige Fitnessgeräte ihre Benutzer und stellen sich nach den von den Betreuern definierten Werten ein. Das helfe vor allem Anfängern im Fitnessbereich, sagt Steffen Moldenhauer.

Einer der Vorzüge des Sportvereinszentrums dürfte sein Umfeld sein. Während kommerzielle Fitnesszentren oft in reinen Zweckbauten untergebracht sind, haben die Planer die Einbettung des Sportvereinzentrums genutzt. Die Außenterrasse der Sauna und der künftige Biergarten der Gaststätte, die den Namen „Platzhirsch“ trägt, sind in Richtung der Rems ausgerichtet, die Besucher des Vereinszentrums befinden sich mitten im Grünen.

Am Freitagabend hat die Prominenz gefeiert, an diesem Samstag und am Sonntag haben Interessierte den ganzen Tag über die Möglichkeit, das Zentrum am Ende der Richard-Kapphan-Straße in Augenschein zu nehmen. Wer von dem Angebot überzeugt ist, der könne bis Sonntag eine Jahres-Mitgliedschaft im Fitnesszentrum zu einem vergünstigten Beitrag buchen, sagt Steffen Moldenhauer.